Hunde? Nein, Gemüse!

Kann man in München richtig chinesisch Essen und was macht chinesische Küche aus? Wir haben die Dozentin Ling Yee Bauer-Kvan der Münchner Volkshochschule befragt.
von  Abendzeitung
Ling Yee Bauer-Kvan gibt den Leuten im Kochkurs zu Beginn nur einen Reislöffel in die Hand und sagt: „Das ist erstmal alles. Wie fühlen sie sich?“ Foto: Daniel von Loeper
Ling Yee Bauer-Kvan gibt den Leuten im Kochkurs zu Beginn nur einen Reislöffel in die Hand und sagt: „Das ist erstmal alles. Wie fühlen sie sich?“ Foto: Daniel von Loeper © Daniel von Loeper

Kann man in München richtig chinesisch Essen und was macht chinesische Küche aus? Wir haben die Dozentin Ling Yee Bauer-Kvan der Münchner Volkshochschule befragt.

AZ: Frau Bauer-Kvan, stimmt es, dass Chinesen auch Hunde essen?

LING YEE BAUER-KVAN: Allenfalls eine Minderheit armer Leute in harten Zeiten, weil Hundefleisch viele Kalorien hat. Wenn überhaupt, wird nur eine bestimmte Hunderasse gegessen. Aber das macht überhaupt nicht die chinesische Küche aus.

Woher nehmen Sie Ihre Kompetenz?

Ich bin Autodidaktin. In Hong Kong hatten wir immer viele Gäste. Dann habe ich hier viel für meine Kinder gekocht und Freunde, bis mein Mann sagte: „Du musst alles aufschreiben, weil alle so begeistert sind.“

Was bedeutet eigentlich chinesisch essen?

Drei Wörter: einfach, gesund und billig. Weil wir viel mehr Gemüse als Fleisch nehmen.

Was ist der Trick?

Man muss zu jedem Gericht schon zuvor eine Geschmacksidee haben. Und im Schrank müssen als Basis Soja Sauce, Reis und Tofu sein. Gemüse darf nur kurz und heiß angebraten werden. Grundsätzlich gilt: wenig Öl! Und hier in Europa bin ich mit scharfen Gewürzen vorsichtig.

Wo bekommt man das?

Man muss nicht mehr nach Hongkong oder Paris fahren: Das „Orient“ an der Rosenheimer Straße ist ein guter Ort. Und guten Jasmintee gibt’s an der Sendlinger Straße.

Wo isst man gut chinesisch?

Beim Kam Lung in der Blutenburgstraße schmecken die Nudeln so gut wie in Hong Kong, süß und saftig. Ich bestelle immer Reisnudeln mit Rindfleisch oder Breitbandreisnudeln.

Julie Dufrenoy

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