Hunde-Badesaison an Seen? Klares Veto der Stadt

München - Stadtratsmitglieder der FDP und der ÖDP haben sich zuletzt dafür eingesetzt, dass Hunde außerhalb der Badesaison - also vom 1. Oktober bis zum 30. April - Bereiche in allen Badeseen im Münchner Stadtgebiet betreten dürfen.
Zudem möge die Stadtverwaltung prüfen, welche Bereiche im Riemer See für Hunde zugänglich gemacht werden können.
Das Baureferat weist nun darauf hin, dass es "zwar kein grundsätzliches Badeverbot von Hunden in den Badeseen" gebe, "die Zugänglichkeit zu den Seen über die angrenzenden Grünflächen" jedoch kaum möglich sei.
Hunde in Münchner Badeseen? Das sagt das Baureferat
Laut Grünanlagensatzung ist es demnach untersagt, Hunde in Bade- und Liegebereichen der Freibadgelände, in Zieranlagen und Biotopflächen mitzuführen oder frei laufen zu lassen: "Diese Regelung gilt ganzjährig. Der Feldmochinger See sowie der Langwieder See und Lußsee befinden sich darüber hinaus jeweils in einem Landschaftsschutzgebiet."
Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) sowie das Referat für Stadtplanung und Bauordnung äußerten sich ebenfalls zu der Frage, ob Hunden das Baden in den Münchner Badeseen ermöglicht werden sollte.
Hunde in Münchner Badeseen? Kot ist ein Problem
Das RGU schätzt das Baden von Hunden in den Münchner Seen außerhalb der Badesaison grundsätzlich als hygienisch unbedenklich ein, weist aber auf die Gefahr hin, "dass weitere Ausnahmeregelungen hinsichtlich des Aufenthalts von Hunden auf ganzjährig genutzten Grünanlagen um die Münchner Badeseen dazu führen können, dass Verschmutzungen der Liege- und Spielflächen durch Hundekot zunehmen".
Hunde im Riemer See: LBV befürchtet Störung der Vogelwelt
Auch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Untere Naturschutzbehörde ist skeptisch: "Gerade in den Monaten von Oktober bis Mai sind in München und Umgebung viele Wasservögel als rastende Zugvögel oder Wintergäste anwesend, darunter auch seltene und gefährdete Arten, die meist auch störungsempfindlich sind. "
Zur Hunde-Problematik am Riemer See teilt die Kreisgruppe München des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) mit: "Hunde werden täglich ausgeführt, auch bei schlechtem Wetter. Sie schwimmen dann auch und beunruhigen alle Wasservogelarten. "
Es sei zu erwarten, dass die Störungen für die Vogelwelt am Riemer See so stark zunehmen werden, dass dort kaum noch Vögel rasten oder brüten könnten. Schließlich sei der Riemer See neben dem Abfanggraben das bedeutendste Wasservogel-Rast- und -Brutgebiet im östlichen Stadtgebiet.