Hund ist harmlos: Fietes Maulkorb kommt weg
München Es soll gleich zu mehreren Raufereien und Beißereien mit anderen Hunden gekommen sein. Deswegen flatterte Wolfgang S. (73), dem Herrchen von Labradoodle Fiete im April ein Bescheid des KVR ins Haus. Darin wurde dem dreijährigen Hund ein Leinen- und Maulkorbzwang verpasst.
Welcher Hund mag das schon? Herrchen Wolfgang S. ging auf die Barrikaden und klagte vor dem Verwaltungsgericht. Er war selber bei einem der Vorfälle von einem Hund schmerzhaft ins Bein gebissen worden. Doch der Anwalt sagt, dass die Aggressionen jeweils von Fietes Artgenossen ausgegangen waren.
Nichtsdestotrotz ließ er den Labradoodle (eine Mischung aus Labrador und Pudel) kastrieren, um ihm auch noch den Rest an „Dominanzverhalten“ zu nehmen. Seitdem ist Fiete lammfromm. Wie 85 Prozent aller kastrierten Rüden. Was zwei Gutachter bestätigten.
Mit Engelszungen redete der Vorsitzende Richter Hans Haider daraufhin auf die Parteien ein, sich gütlich auf einen Vergleich zu einigen – und hatte damit Erfolg. Der Maulkorb kommt sofort weg, die Leine wahrscheinlich im April 2016, so der Text des widerruflichen Vergleichs. Dafür wird Wolfgang S. aber wohl noch einmal ein Gutachten vorlegen müssen, dass die Harmlosigkeit seines Labradoodles untermauert.
Am liebsten hätte er Fiete gleich mit ins Gericht gebracht, sagte der Anwalt. Zwecks Demonstration der Harmlosigkeit. Aber Hunde sind am Gericht nicht erwünscht. Außerdem gab das Gericht zu bedenken, das auch ein noch so treu blickender Hund in bestimmten Situationen gefährlich sein kann. Große Hunde gehörten in der Stadt an die Leine. Schon um ängstliche Passanten nicht zu erschrecken, die dann womöglich vors Auto springen.
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