Hund entwischt: Odyssee im Untergrund

MÜNCHEN - Im Straßenverkehr geriet der Mischling offenbar in Panik und wurde verletzt. Schließlich stieg er im Olympiapark in die U-Bahn. An der Endstation leistete die Tierrettung Erste Hilfe.
Blutend, völlig verstört und ganz allein saß „Paris“ in der U3 Richtung Fürstenried West. Immer wieder versuchten Fahrgäste, den verängstigten Rüden einzufangen und nach draußen zu bringen. Doch Paris schnappte knurrend nach den Helfern. Schließlich informierte ein Fahrgast Polizei und Tierrettung – für den Windhundmischling das glückliche Ende einer langen Odyssee.
Veterinärin Birgit Schwarzmann hatte mit Ordnungshütern und MVG vereinbart, den Waggon samt Vierbeiner an der Endhaltestelle abzukoppeln, um den Hund versorgen zu können. Da stand Paris nun, zitternd an einer der hinteren Türen. An seinen Hinterläufen klebte Blut, das linke Hinterbein belastete er kaum. Der Tierärztin gelang es, den verstörten Windhund zu untersuchen. Sein Oberschenkel war ausgekugelt, der Knochen saß nicht mehr in der Gelenkpfanne. „Schmerzhaft aber nicht lebensbedrohlich“, so die Diagnose der Medizinerin, die Paris auf den Arm nahm und in eine Klinik bringen wollte.
Doch so weit kamen die beiden vorerst nicht. Denn am U-Bahn-Ausgang warteten schon Beamte der Fürstenrieder Polizei und Paris’ Besitzer, der verzweifelt nach seinem Tier gesucht hatte. Bevor er mit ihm in die Tierklinik nach Germering fuhr, erzählte er noch, wie der junge Hund in die U-Bahn gekommen war: Durch eine geöffnete Hintertür war er von einem Hunde-Übungsplatz im Norden der Stadt entwischt, dann kreuz und quer durch den Olympiapark geflitzt und gesehen worden, wie er zum U-Bahnhof hinunterjagte.