Hügel im Englischen Garten gesperrt

MÜNCHEN „E-ro-sionen!“ Der Spaziergänger im Englischen Garten artikuliert das Wort überdeutlich, um seiner Begleiterin den Grund für das abgesperrte Gebiet unterhalb des Monopteros zu erklären. Gut 100 Quadratmeter Wiese sind mit weiß-roten Bändern abgetrennt. Weil sonst der Hang immer weiter abrutscht.
Unten auf der Wiese hat die Verwaltung des Englischen Gartens ein Schild angebracht. „Zur Stabilisierung von Erosionen werden derzeit verschiedene Bodensicherungssysteme am Monopteros getestet“, heißt es darauf. Und: „Die Gewebematten sollen vom Rasen in kurzer Zeit völlig durchwachsen werden und dadurch von der Grasnarbe überwachsen eine weitere Abschwemmung des Erdreichs und der Vegetationsschicht verhindern.“
Das Problem mit der Bodenerosion am Monopteros ist nicht neu, bestätigt Jan Björn Potthast von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. Deshalb wurden Bodenmatten gelegt, die den Rasen stabilisieren sollen.
Das Problem dabei: Im vergangenen Winter wurden die – glatten – Matten als Rutsch- und Schlittenbahn missbraucht. Und das sogar ohne Schnee drauf.
Das war natürlich ziemlich kontraproduktiv – die Sanierungsmaßnahmen kamen nicht voran. Deswegen wurde jetzt Rollrasen gelegt, dazu wurde der Bereich am nördlichen Hang zum Monopteros weiträumig abgesperrt. „Wir bitten daher, die abgesperrten Flächen nicht zu betreten!“, heißt es auf dem Hinweisschild der Park-Verwaltung.
Ein frommer Wunsch, an den sich offenbar nicht alle Parkbesucher halten. Denn an den steilsten Stellen des gesperrten Bereichs sind auf dem sprießenden Rasen mehrere frische Rutschspuren zu erkennen.
Der Sprecher der Schlösser- und Seenverwaltung gibt sich gegenüber der AZ trotzdem optimistisch: Die Experten gehen davon aus, dass der Hang im Herbst wieder in Ordnung sein wird. Und der Monopteros weiter sicher über dem Englischen Garten thronen kann.