Hotel-Neubau am Hauptbahnhof: München verliert

AZ-Lokalchef Felix Müller über immer noch mehr Hotels in München. Für ihn hat die bayerische Landeshauptstadt ein Hotel-Problem.
von  Felix Müller
München verliert: Der Lokalchef über immer noch mehr Hotels in der Stadt.
München verliert: Der Lokalchef über immer noch mehr Hotels in der Stadt. © Daniel von Loeper

Es gibt Münchner, die lieben den bunten, wuseligen, leicht ranzigen Charme des Bahnhofsviertels. Denken gerne zurück an die Abende in der Bruchbude Café Gap, die Nächte im Import-Export, kaufen Plattennadeln in der Landwehrstraße und Gemüse in der Goethestraße. Anderen ist das Viertel zu schmutzig, zu chaotisch, zu laut. Münchner, die dort Bedarf an noch mehr Hotels sehen, dürfte es hingegen keine geben.

Die Stadt sollte bei der Entwicklung des Viertels genau hinsehen. Hier droht eine Ecke mit besonderem Charme verloren zu gehen. Und: Hier läuft die Verdrängung anders ab als anderswo in München.

Teure Eigentumswohnungen entstehen (noch) fast gar nicht. Dafür immer noch mehr Hotels (und ein paar Büros). So wird die Stadt immer gesichtsloser.

Im konkreten Fall geht es nicht nur um das etwas wilde Café Schiller und das Gesicht der Schillerstraße. Hier verschwinden kleine Wohnungen. An mittlerweile drei Motel-One-Standorten im Wohnungsnot-Viertel Haidhausen sind gar keine (oder weniger) Wohnungen entstanden. München hat ein Hotel-Problem.

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