Horst Lichter: „Finessen sind mir fremd“

Horst Lichter ist Koch und Clown in einem. Jetzt kommt er mit dem Programm „Kann denn Butter Sünde sein?“ nach München. Mit der AZ sprach er über bedrohte Arten, Herzinfarkt und – Butter
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Bei Butter schmilzt Fernsehkoch Horst Lichter dahin.
MTS/Stephan Pick Bei Butter schmilzt Fernsehkoch Horst Lichter dahin.

Horst Lichter ist Koch und Clown in einem. Jetzt kommt er mit dem Programm „Kann denn Butter Sünde sein?“ nach München. Mit der AZ sprach er über bedrohte Arten, Herzinfarkt und – Butter

AZ: Herr Lichter, mögen Sie Margarine?

HORST LICHTER: Ich ess’ die schon mal, aber wenn es um Geschmack geht, bleibt die Butter die Nummer 1.

Warum?

Wegen dem wunderbaren Geschmack. Das liegt auch an meiner Kindheit. Butter gab es nicht oft, die war nicht billig. Außerdem – das wird jeder Sternekoch bestätigen – ohne Butter kann man nicht richtig kochen. Nur eine Soße mit Butter gebunden ist ein Traum.

Wie viele Päckchen Butter haben Sie daheim?

Gar nicht so viel. Aber sobald ein Stückchen zu Neige geht, kaufen wir ein frisches.

Ist Butter eine bedrohte Art?

Nein, aber sie wird auf einmal verfolgt: Kinder, Butter ist böse, wenn ihr so weiter macht, werdet ihr sterben. Foodwatch sagt, wenn wir weiterhin essen und trinken, wird es uns schlecht ergehen. Ja, was sagt man da noch? Was nett ist, ist nett. Nur das Übermaß ist schlecht.

Sie hatten mit Ende 20 zwei Schlaganfälle – wegen des fettigen Essens?

Nein, ich habe damals sensationelle 78 Kilo gewogen und war sportlich. Es lag an dem Stress, den ich mir selbst gemacht habe. Da reagiert der Körper drauf. Ich habe gelernt, dass jeder Tag etwas Tolles hat, auch wenn es einfach nur ist, dass ich mit meinem Schatz nach 13 Jahren Beziehung abends Karten spiele. Das kann Spitzenklasse sein.

Verdirbt Kalorienzählen die Laune?

Ja, wenn man nur darüber nachdenkt. Natürlich muss man aufpassen. Aber ich schleppe seit Jahren acht Kilo Übergewicht rum und kriege meine Schuhe immer noch zu. Und mir ist eine moppelige Frau lieber als ein Klappergestell, das zu 90 Prozent aus Knochen besteht.

Die Münchner mögen es gerne deftig. Könnten Sie sich hier zu Hause fühlen?

Es spricht mich auf jeden Fall an, dass in München Genuss groß geschrieben wird. Auch in den Shows hier toben die Leute. Das Einzige was ich gerne hätte: weniger Kümmel in eurem Essen.

Was können Sie besser als Lafer und Schuhbeck?

Oh Gott, das würde ich nie behaupten. Ein Eis ist mir mal sehr gut gelungen, da wollte Johann das Rezept haben.

Sind Köche eitel?

Eitelkeit ist menschlich. Ich etwa lege Wert darauf, dass man mir glaubt, dass ich bin wie ich bin. Das ist keine Masche. Ich kann sehr gut kochen, aber die Finessen meiner Kollegen sind mir fremd.

Interview: A. K. Koophamel

Horst Lichter tritt am 5. 11. im Circus Krone auf. Die AZ verlost dreimal zwei Karten. Schreiben Sie bis 2. 11. mit dem Kennwort „Lichter“ an: Verlag Die Abendzeitung GmbH & Co. KG, 81028 München oder an essen@abendzeitung.de.

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