Horror-Unfall auf der Autobahn - Geisterfahrer vor Gericht

Der Geisterfahrer Mario B. (34) wurde vom Münchner Schöffengericht wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu 23 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Er war auf der Lindauer-Autobahn (A 96) betrunken in falscher Fahrtrichtung gefahren und kolliderte mit einem Tanklaster. 36.000 Liter Benzin gingen in Flammen auf.
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Flammen-Hölle auf der A 96.
abendzeitung Flammen-Hölle auf der A 96.

MÜNCHEN - Der Geisterfahrer Mario B. (34) wurde vom Münchner Schöffengericht wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu 23 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Er war auf der Lindauer-Autobahn (A 96) betrunken in falscher Fahrtrichtung gefahren und kolliderte mit einem Tanklaster. 36.000 Liter Benzin gingen in Flammen auf.

Drei-Tage-Bart, die Haare gegelt, blasse Gesichtshaut – das Autobahn-Inferno von München bekam gestern vor dem Schöffengericht ein Gesicht: Mario B. (34) ist der Geisterfahrer, der am 20. April 2007 um 5.03 Uhr betrunken mit einem Tanklaster kollidierte. Exakt 36.589 Liter Treibstoff gingen in Flammen auf. Zum Glück kam niemand ums Leben. Über Stunden war die Autobahn (A 96) in Richtung Lindau gesperrt. Schaden: 594.000 Euro. „Es tut mir furchtbar leid, was passiert ist. Ich möchte mich in der Öffentlichkeit bei allen Beteiligten entschuldigen“, sagte Mario B., der sich an die Geisterfahrt selbst nicht mehr erinnern kann. Mario B. (Anwälte Georg Schäfer, Ralf Piegsa) arbeitet als Einkäufer bei einem Elektronikmarkt, er verdient 2300 Euro netto. Ein Chip-Hersteller hatte ihn zur Feier ins Lenbach Palais geladen: „Man ist mit jedem per Du. Im Laufe des Abends wird viel getrunken.“ Er rief noch seine Ehefrau in Ingolstadt an: „Ich schlafe im Auto!“

Er hatte rund 2 Promille im Blut

Nach zwei Sekt, sieben Bier à 0,33 sowie sieben Grappa verließ er nach Mitternacht die Party: „Von da ab fehlt mir jede Erinnerung.“ Fest steht: Gegen 4.54 Uhr fuhr er an der Anschlussstelle Gilching mit rund zwei Promille in seinem schwarzen Audi A 3 auf der falschen Seite auf die A 96 in Richtung München. Einige Autofahrer konnten dem Betrunkenen ausweichen. Nach elf Kilometern, kurz nach Gräfelfing, kollidierte er mit dem Tanklastzug – es kam zur Explosion. Der Fahrer entkam den Flammen. Mario B. zog sich Frakturen im Gesicht zu. Da zum Glück niemand ernsthaft zu Schaden kam, fiel das Urteil milde aus: Wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr bekam er 23 Monate Gefängnis auf Bewährung, 1000 Euro muss er an den „Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ bezahlen. Sein Führerschein, den er nach dem Unfall abgeben musste, bleibt weitere acht Monate gesperrt. Den Schaden muss er bei seiner Versicherung abstottern.

Torsten Huber

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