Horror-Fund: Hund gekocht und gegessen!
Eine Münchnerin findet im Westpark einen völlig abgenagten Pinscher: Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des „widerrechtlichen Verspeisens eines Haustieres“.
MÜNCHEN - Dass in Asien Hunde verspeist werden, ist traurig, aber seit langem bekannt. Dass es offenbar auch in Bayerns Hauptstadt Menschen gibt, die Hunde essen, ist neu – und schockierend.
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat eine Münchnerin Ende Februar am Westpark den Kadaver eines Pinschers entdeckt, der gekocht und anschließend bis auf die Knochen abgenagt wurde. Die Kriminalpolizei ermittelt deshalb wegen des „widerrechtlichen Schlachtens und Verspeisens eines Haustieres“.
Die Frau besuchte eine Bekannte in der Johann-Clanze-Straße, als sie vom Balkon aus etwas Merkwürdiges entdeckte: Hinter einer Hecke, die den Bürgersteig vom Grundstück trennt, lag ein kahler Tierschädel im Schnee. Daneben: Ein Stück Haut, an dem noch Knochenreste klebten, ein Bein und blaue Einweghandschuhe.
Die Frau verständigte die Polizei. Die Beamten hielten die Gebeine zunächst für die Überreste einer Katze – und wunderten sich über deren seltsame Konsistenz. Im linken Ohr konnten sie gerade noch vier Ziffern einer Tätowierung erkennen: VS64.
Die Beamten brachten den Kadaver nach Riem ins Tierheim. Sie hofften, die Mitarbeiter der Vermisstenstelle könnten helfen, den Besitzer des armen Tieres ausfindig zu machen. Vielleicht hatte er sich ja hilfesuchend ans Tierheim gewandt. Doch alle Nachforschungen liefen ins Leere, nirgendwo war ein Tier mit der Tätowierung VS64 bekannt, niemand vermisste es.
Eine Veterinärin des Tierheims fand allerdings heraus, dass es sich bei Schädel und Knochen nicht – wie ursprünglich angenommen – um die Gebeine einer Katze handelte, sondern um die kläglichen Reste eines kleinen Hundes, vermutlich eines Pinschers.
Sein unbekannter Peiniger hatte das Tier so lange gekocht, bis das Fleisch gar war und es dann von den Knochen genagt. „Das war kein anderes Tier, das sieht man deutlich. Da hat jemand herumgefieselt wie an einem Hühnchen“, sagt eine Tierheim-Mitarbeiterin. Unklar ist, ob der Pinscher bereits tot war, als ihn der Tierquäler in den Kochtopf warf.
In Korea, Vietnam und China gelten Hunde als teure Delikatesse. In Deutschland verbietet die so genannte Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung, Fleisch von Hunden, Katzen, Mardern, Füchsen, von „anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren sowie von Affen zum Zwecke des menschlichen Verzehrs zu gewinnen oder in den Verkehr zu bringen“. Bei einem Verstoß drohen drei Jahre Haft.
Hinweise zum aktuellen Fall bitte an 92100037.
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