Horror beim Bungee: 17-Jährige in Lebensgefahr

Sandra S. bekam einen Bungee-Sprung zum Geburtstag - und warf sich an der Ruderregattastrecke mit einem Freund in die Tiefe. Der Sprung ging glatt, doch am Ende fielen beide mit dem Kopf auf den Asphalt. Sandra S. schwebt in Lebensgefahr.
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Die Schülerin wurde Anfang Mai beim Tandem-Sprung schwer verletzt.
Mike Schmalz Die Schülerin wurde Anfang Mai beim Tandem-Sprung schwer verletzt.

OBERSCHLEISSHEIM - Sandra S. bekam einen Bungee-Sprung zum Geburtstag - und warf sich an der Ruderregattastrecke mit einem Freund in die Tiefe. Der Sprung ging glatt, doch am Ende fielen beide mit dem Kopf auf den Asphalt. Sandra S. schwebt in Lebensgefahr.

Für 139 Euro will man seinen Spaß haben: Am Samstag buchten zwei junge Leute einen Bungee-Sprung über die Ruderregattastrecke in Oberschleißheim. Der Schüler Jan K. (20) aus Unterschleißheim und die Schülerin Sandra Sch. (17) aus Oberschleißheim wollten einen Tandem-Sprung wagen. Sie landeten auf der Intensivstation.

Sandra Sch. hatte den Sprung von ihren Freunden zum Geburtstag bekommen – ihre Clique war dabei und filmte Sandras großes Abenteuer. Gegen 16.30 Uhr stürzte sie sich mit Jan in die Tiefe – der Bungee-Kran des Sportanbieters Jochen Schweizer ist 50 Meter hoch.

Bis dahin verlief alles normal: Sandra und Jan flogen nebeneinander durch die Luft, das Gummiseil schwang aus. Als beide ruhig in der Luft hingen, drehte der Kranführer (26) den Kranarm Richtung Ufer, um sie behutsam auf den Boden zu legen.

Jochen Schweizer sah den Unfall auf seiner Anlage mit eigenen Augen

Zwei Meter hingen die Schüler kopfüber über dem Boden – da lösten sich plötzlich die Sicherungen. Jan und Sandra knallten mit dem Schädel auf den Asphalt, auf dem nur eine dünne Matte lag. Sandra war sofort bewusstlos, sie erlitt schwere Kopfverletzungen und einen Leberriss. Jan zog sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu und wurde ins Klinikum Dachau gebracht. Ein Rettungshubschrauber flog Sandra sofort ins Schwabinger Klinikum. Sie schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt gegen den Kranführer: Sie nimmt an, dass der Münchner schuld am Unfall ist. Wahrscheinlich löste er die Sicherungen der Springer zu früh aus. Wie lange er schon für Jochen Schweizer arbeitet, ist nicht bekannt – der Sportanbieter war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Augenzeugen berichten, dass Schweizer während des Unfalls da war – samt Mitarbeitern. Zusammen feierten sie das 20. Firmenjubiläum. Nach dem Unfall war die Feier sofort zu Ende, Schweizer und seine Mitarbeiter standen betroffen und geknickt da.

Es ist der erste schwere Unfall auf der Oberschleißheimer Bungee-Anlage. Sie wurde vor elf Jahren eröffnet. Seitdem stürzten sich Zehntausende über das Wasser der Olympia-Bootsstrecke. Gestern sprang niemand hinab – auch der Kran war weg. Es waren für diesen Tag keine Termine geplant.

T. Gautier, N. Job

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