Homeschooling als neunfache Mutter: "Wenn das Internet nur halten würde"

Welche Probleme die neunfache Mutter und CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann im Lockdown hat - und wie die Stadtwerke Besserung versprechen.
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Alexandra Gaßmann (53) mit den Söhnen Leopold (15) und Jakob (12).
Alexandra Gaßmann (53) mit den Söhnen Leopold (15) und Jakob (12). © Bernd Wackerbauer

München - Um 7.30 Uhr steht Jakob Gaßmann auf, frühstückt, dann setzt er sich vor den PC. Denn der Unterricht findet zur Zeit online statt. "Wenn das Internet nicht abschmiert", sagt der Zwölfjährige.

Beim Homeschooling das Hauptproblem: Eine stabile Internetverbindung

Das Internet ist gerade das Hauptproblem seiner Familie - die nicht irgendwo auf dem Land, sondern im Münchner Westen lebt. Denn mit Geräten seien ihre Kinder inzwischen ausgestattet - nur an der Verbindung hapert es häufig, sagt seine Mutter Alexandra Gaßmann, die für die CSU im Stadtrat sitzt und sich dort vor allem um soziale Themen kümmert.

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Sie hat neben ihrem Sohn Jakob noch acht weitere Kinder im Alter von zwölf bis 30 Jahren. Sechs davon leben noch bei ihr zu Hause, verteilt auf zwei Wohnungen. Jetzt, während Corona, müssen sie alle mehr Zeit dort verbringen - und beanspruchen auch das Internet mehr als sonst. Zu Weihnachten habe sie noch einmal drei Endgeräte gekauft und während Corona noch eine Internetleitung verlegen lassen, sagt Gaßmann. "Sonst würde alles in die Knie gehen." Und trotzdem beobachtet Gaßmann, dass einmal am Tag am Vormittag, so ab 10 Uhr, das Internet zusammenbricht. "Wir brauchen einen schnelleren Ausbau des Netzes", fordert Gaßmann deshalb.

Bedarf an schnellem Internet in München steigt weiter

Tatsächlich steigt der Bedarf an schnellem Internet in ganz München. Eine Analyse von M-net zeigt, dass mit Beginn der Corona-Krise im März der Datenverkehr für Internet und Telefonie sprunghaft um rund 50 Prozent angestiegen sei. Zudem buchten zehnmal so viele Neukunden Ende 2020 verglichen zum Vorjahr einen besonders schnellen Anschluss.

Gleichzeitig sind viele Viertel noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen. Auch in Gaßmanns Siedlung westlich der Fürstenrieder Straße gibt es noch keinen Anschluss - ebenso wie in Großhadern, am Hart, in Obermenzing und Teilen Moosachs. Das zeigt eine neue Karte von M-net. Bis Ende 2021 wollen die Stadtwerke das ändern und 630.000 Haushalte ans Glasfasernetz anschließen. Damit wären 70 Prozent der Münchner gigabit-fähig.

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6 Kommentare
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  • WoistdieQuelle am 01.03.2021 10:29 Uhr / Bewertung:

    Liebe Az,
    Es wäre sehr schön wenn sie zu Aussagen wie "Eine Analyse von M-net zeigt," eine Quellenangabe machen würden. Dies würde die Aussagekraft stärken und für viele Nutzer die Glaubwürdigkeit der Recherche.
    VG

  • HAKMUC am 02.02.2021 09:23 Uhr / Bewertung:

    Nun, das Internet ist auch für die Dame Neuland! Hier spricht man vom DSL Anschluss, der den Weg ins Internet ebnet. In Zahlen: ein Teams/Zoom Video Stream braucht ca. 150-200kBit, ein IP-Sprachanruf ca. 100kBit. Da kommt man bestens mit einem 50/10 oder 100/30 MBit Anschluss zu Rande! Zumal ja nicht alle Kinder im Haus Wohnen - wie im Text ersichtlich. Das ist alles nur politisches und vor allem unqualifiziertes Geschwätz. Es braucht nicht immer einen 400MBit Anschluss! München und die Metropole-Region ist sehr gut versorgt. Und nur weil es anderes wo noch schneller ist, macht es die Infrastuktur hier nicht schlechter!

  • Stonee am 02.02.2021 08:25 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ,
    ich finde es gut dass Ihr auf dieses Thema reagiert und aufmerksam macht, allerdings finde ich die Tatsache mit welcher Selbstverständlichkeit unsere Regierung davon ausgeht dass alle Eltern auf eigene Kosten Computer, Drucker und vor allem das teure Internet zahlen und das viele Schulen keine Rücksicht darauf nehmen ob man sich das leisten kann oder nicht noch viel brisanter. Ich selbst habe vier Kinder, davon zwei im Schulalter. Ich sehe das Verlangen dieser Selbstverständlichkeit täglich und ärgere mich massiv darüber. Hier kommt dann noch hinzu, dass manche Lehrer hier auch null Rücksicht nehmen und zusätzlich ihren Job auf die Eltern bzw. Kinder abschieben „wenn Du etwas nicht verstehst, dann frag nicht mich sondern Deine Eltern oder Mitschüler“ (Aussage aus der 5. Klasse). Das I-tüpfelchen sind dann noch Schreiben von der Direktorin mit dem sie den Eltern erzählt sie sollen sich nicht haben, denn wir armen Lehrer müssen uns auch alles aus eigener Tasche kaufen. VG

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