Hohe Spritpreise: Wenn Tanken weh tut

Ärger um die hohen Spritpreise: Auch Münchens Autofahrer sind wütend, manche sehen sogar ihre wirtschaftliche Existenz bedroht. Die Wut wächst und viele geben die Schuld der Politik die Schuld: "Die haben kein Interesse daran, etwas zu ändern."
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Teure Aussichten: Angesichts hoher Spritpreise schmerzt der Weg zur Tankstellen.
AP Teure Aussichten: Angesichts hoher Spritpreise schmerzt der Weg zur Tankstellen.

Ärger um die hohen Spritpreise: Auch Münchens Autofahrer sind wütend, manche sehen sogar ihre wirtschaftliche Existenz bedroht. Die Wut wächst und viele geben die Schuld der Politik die Schuld: "Die haben kein Interesse daran, etwas zu ändern."

MÜNCHEN Die hohen Spritpreise in Deutschland sorgen auch in Österreich für Ärger. Bei Innsbruck kostete der Liter Diesel vergangenen Freitag nur 1,30 Euro, an einer Autobahntankstelle stauten sich die Wagen aus Deutschland. Hektisch und schlecht gelaunt füllten die Urlauber ihren Tank, bedrängten die anderen hupend an den Zapfsäulen, doch endlich schneller zu machen.

Auch Michael Haberland war am Pfingstmontag mit dem Auto und viel Wut im Bauch unterwegs, beim Ausflug mit der Familie. Bei den jetzigen Benzinpreisen ein teures Vergnügen. Haberland, Chef des Vereins Mobil in München, ist sauer. Sauer auf die Grünen, die unter Schröder die Ökosteuer durchdrückten. „Die muss jetzt unbedingt weg.“ Sauer auf Peer Steinbrück, den SPD-Finanzminister, „der kommt vor Lachen doch grad gar nicht mehr in den Schlaf“ – und sauer auf Bundeskanzlerin Angela Merkel und die CDU. „Die haben die Mehrwertsteuer erhöht, jetzt könnten die wenigstens die Mineralölsteuer abschaffen!“ Haberland ist aber sicher, dass nichts passieren wird: „Die haben kein Interesse daran, etwas zu ändern“, schimpft er. „Eine goldene Kuh gibt man eben nicht so gerne her – das ist verwerflich, was die Regierung da macht.“

Jeder Kilometer schmälert den Gewinn

So denken auch Münchens Autofahrer an den Tankstellen: „Der Spritpreis ist eindeutig zu hoch“, meint Studentin Sylvia Gangl (22). „Ich versuche, so wenig wie möglich zu fahren.“ Auch Phil Lüdicke (23) ist auf das Auto angewiesen: „Auch wenn der Spritpreis steigt – fahren muss ich trotzdem.“

So geht es auch Rolf Kosel. Seit 39 Jahren fährt er Taxi. Langsam rentiert sich das nicht mehr: „Jeder Kilometer, den ich mehr fahre, schmälert meinen Gewinn“, sagt der Familienvater. „Das ist doch absurd!“ Als er anfing, kostete der Liter Diesel noch 60 Pfennig – „gegen Ende des Jahres werden wir bei 1,80 oder 1,90 Euro sein, da bin ich ganz sicher“, sagt Kosel. „Und die Regierung macht nix dagegen! Die könnten das Geld, das sie einnehmen, wenigstens für die Forschung zu alternativen Energien verwenden!“ tg, rie, kasa

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