Wechsel in der Münchner Innenstadt: Auf Schließung folgt Neueröffnung

Kleine, besondere Geschäfte verschwinden, große Filialisten machen sich immer noch breiter.
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Die Sendlinger Straße in der City, nirgendwo gibt es eine größere Ladenfluktuation wie hier.
Sigi Müller Die Sendlinger Straße in der City, nirgendwo gibt es eine größere Ladenfluktuation wie hier.

München - Nirgendwo in bester Innenstadtlage haben in den vergangenen 17 Jahren so viele Geschäfte geschlossen und neue eröffnet wie in der Sendlinger Straße. Insgesamt 65 Läden sind seit 2005 gekommen und wieder gegangen. An zweiter Stelle folgt die Leopoldstraße, hier haben 49 Geschäfte gewechselt, in der Neuhauser Straße waren es 42 (von insgesamt 67). Das ergibt eine Untersuchung des Immobilienverbandes Deutschland (IVD). Das IVD-Marktforschungsinstitut hat die Fluktuation seit 2005/6 in zwölf Münchner 1a- und 1b-Lagen untersucht. 

Massiver Ladenschwund während der Pandemie

Einen besonders massiven Ladenschwund gab es während der Pandemie: Allein in der Sendlinger Straße haben seit 2020 insgesamt 31 geschlossen und andere aufgemacht. 86 Ladeneinheiten gibt es hier, der sogenannte Fluktuationsquotient liegt für 2020/21 bei 20 Prozent. Das heißt, jedes fünfte Geschäft, das 2020 noch existierte, gab’s im nächsten Jahr nicht mehr. Von 2021 bis 22 machten weitere 14 dicht.

Sehr viel Veränderung gab es auch in der Dienerstraße, wo ebenfalls jeder fünfte Einzelhändler wechselte, in der Neuhauser Straße sowie der Residenzstraße. „Viele große Händler dünnten ihre Filialnetze aus und setzen vermehrt auf wenige repräsentative Flagship-Stores, mehrere alteingesessene Händler und Gastronomen mussten ihren Betrieb dauerhaft einstellen“, so der IVD.

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Zwischenzeitlich ging auch die Nachfrage in den Keller, sogar in Top-Lagen standen Geschäfte leer. Und die Preise sanken: Vor der Pandemie verlangten Vermieter für ein 80 Quadratmeter großes ebenerdiges Geschäft in 1a-Lage mit Schaufenster bis zu 32  800 Euro. "Die Preise sind von 410 Euro pro Quadratmeter runtermarschiert auf 280", sagt Prof. Kippes vom IVD.

Die Facheinzelhändler sind das Salz in der Suppe

Ihm fällt besonders auf, dass immer mehr Filialisten in der Innenstadt Stores eröffnen. In der Kaufingerstraße liegt der Anteil an Filialen großer Marken mittlerweile bei 96 Prozent (2005: 92 Prozent), in der Neuhauser Straße bei 79.

"Gerade die nicht filialisierten Facheinzelhändler in Shopping-Lagen sind das Salz in der Suppe", so Kippes. Aber von ihnen gibt es in 1a- und 1b-Lagen immer weniger. Mit einer Ausnahme: In der Dienerstraße machen sie deutlich über die Hälfte aus.

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  • Bob2 am 03.12.2022 07:28 Uhr / Bewertung:

    Mehrere Städte haben das Problem. Es liegt zum Teil daran, dass man in letztem 30 Jahren immer mehr sogenannte Einkaufspassagen gebaut hat. Das hat zu Folge das Innenstädte sterben. Andere Ursache ist selbstverschuldet. Ein Laden muss man mit viel Liebe und Ehrgeiz führen. Ich persönlich ziehe das Einkaufen in echten Geschäften dem Internet vor. Ich stelle aber immer wieder fest, die Geschäfte haben die gewünschten Artikel nicht. Manchmal hat man sogar Schwierigkeiten ein Geschenkgutschein einzulösen, man findet halt nichts brauchbares. .

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