Hofpfisterei-Chef Siegfried Stocker ist tot

Der Chef der Münchner Traditionsbäckerei Hofpfisterei, Siegfried Stocker ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Seine Tochter führt den Familienbetrieb fort.
Christian Pfaffinger |
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Bei der Feier des 675. Jubiläums der Hofpfisterei im Jahr 2006: Siegfried Stocker (?71) mit seiner Frau Marghareta und seiner Tochter Nicole.
imago Bei der Feier des 675. Jubiläums der Hofpfisterei im Jahr 2006: Siegfried Stocker (?71) mit seiner Frau Marghareta und seiner Tochter Nicole.

Der Chef der Münchner Traditionsbäckerei Hofpfisterei, Siegfried Stocker, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Seine Tochter führt den Familienbetrieb fort.

München – Das Pfisterbrot, das kannst auch ein wenig aufheben, dann schmeckt's immer noch. Oder: Mir ist's lieber, wenn ich weiß, was drin ist. Oder: Teuer ist er ja schon, aber gut ist er halt schon auch. Sätze, die man hört, wenn es um die Hofpfisterei geht. Und Sätze, die fallen, weil er die Bäckerei zu der gemacht hat, die sie heute ist: Siegfried Stocker hat aus dem Familienbetrieb die erfolgreichste Öko-Bäckerei der Stadt gemacht. Nun ist der Unternehmer tot: Stocker verstarb am Samstag im Alter von 71 Jahren im Kreis seiner Familie.

Sein Vermächtnis kann man nicht nur schmecken, sondern auch riechen: Wenn es in der Kreittmayrstraße 5 in der Maxvorstadt nachts wieder besonders intensiv nach Brot duftet, ist Siegfried Stocker schuld. Denn er hat hier immer weiter backen lassen, und zwar, das ist eins der Geheimnisse, jeden Laib extra lang, damit die Kruste kräftig wird.

Keimzelle: Die Königliche Hofpfisterey in der Sparkassenstraße 1897.

Was er aber auch gemacht hat: den einst kleinen Familienbetrieb kräftig wachsen lassen. 1917 war die Hofpfisterei in den Besitz der Familie Stocker gekommen. Als Siegfried Stocker 1963 in den Betrieb der ehemals zur herzoglich-bayerischen Hofhaltung gehörenden Pfisterei einsteigt, beginnt eine neue Ära für das Unternehmen.

Denn Stocker ist ein Pionier: Er setzt als einer der ersten auf ökologisch erzeugte Produkte, kauft nicht nur eine Mühle und eine Bio-Metzgerei, sondern fördert auch den Öko-Landbau. Anfang der Siebziger Jahre ist das noch selten, vor allem in der Konsequenz: Stocker stellt die gesamte Produktion auf Bio um. Das taugt nicht gleich allen, sowohl bei Bauern als auch bei Kunden mangelt es anfangs an Interesse. Mit dem zunehmenden Öko-Bewusstsein der Achtziger wächst der Erfolg.

Tochter Nicole übernimmt die Hofpfisterei

Heute hat die Hofpfisterei insgesamt 165 Filialen, die meisten davon in Bayern – aber auch in Berlin, Hamburg oder Lübeck gibt's Pfisterbrot. Das wird erst in München angebacken, dann ausgeliefert und vor Ort noch fertiggebacken. Weil's sonst angeblich nirgends so gut werden würde wie in München.

Siegfried Stocker hinterlässt seine Frau Margaretha, Sohn Alexander und Tochter Nicole, die schon seit Jahren Geschäftsführerin ist und den Betrieb weiterhin leitet.

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