Hofgarten: Hier sprechen Bundeswehr-Soldaten
Am Freitag befördert die Bundeswehr zum ersten Mal ihre Offiziere mitten in München – im Hofgarten. Dafür hagelt es im Vorfeld Kritik. Die AZ hat dazu Bundeswehr-Soldaten befragt.
München - Für rund 600 Bundeswehr-Studenten wird es am Freitag ernst: Sie werden ab 17 Uhr vom Leiter der Staatskanzlei, Thomas Kreuzer, und dem Staatssekretär des Bundesministeriums für Verteidigung, Stéphane Beemelmans, zum Offizier befördert – mitten in der Stadt im Hofgarten.
„Ein würdiger Rahmen“, sagt die Präsidentin der Bundeswehr-Universität, Merith Niehuss. Kritiker sehen das anders: Der Hofgarten mit seinem Kriegerdenkmal sei historisch vorbelastet, ein Anziehungspunkt von Nazis. Sie rufen zum Protest auf (AZ berichtete). Wie die Studenten den Appell und ihre Zukunft bei der Bundeswehr sehen – die AZ hat vier Oberfähnriche gefragt.
Ein Denkmal für die Gefallenen
1924 wurde das Kriegerdenkmal im Hofgarten für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Münchner errichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es kurzerhand umfunktioniert in ein Denkmal für gefallene Wehrmacht-Soldaten und Opfer der Bombenangriffe. Zwischen 1933 und 1945 veranstalteten hier die Nationalsozialisten Zeremonien und auch heute noch treffen sich rechtsextremistische, nationalsozialistische oder revanchistische Gruppen an dem Denkmal, um Gedenkfeiern abzuhalten.
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