Hoffnung für Alleinerziehende

Mit einem neuen Projekt wollen Stadt und Jobcenter Alleinerziehende aus der Arbeitslosigkeit holen. Dank gezielter Förderung und Betreuung gibt es schon erste Erfolge
von  Myriam Siegert

Mit einem neuen Projekt wollen Stadt und Jobcenter Alleinerziehende aus der Arbeitslosigkeit holen. Dank gezielter Förderung und Betreuung gibt es schon erste Erfolge

München - 130000 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren gibt es in München. Davon sind knapp 26000, also 20 Prozent, Haushalte von Alleinerziehenden. Von ihnen sind 7630, also fast 30 Prozent, auf Grundsicherung angewiesen.

Alleinerziehend sein, ist oft eine Armutsfalle. Ein vor allem weibliches Problem. Nur fünf Prozent sind alleinerziehende Väter.

Viele Alleinerziehende in der Grundsicherung haben Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt: Ein fehlender Schulabschluss, keine Berufsausbildung oder keine Möglichkeit zur Kinderbetreuung sind die häufigsten Gründe.

Das Jobcenter und die Stadt unterstützen Alleinerziehende deshalb mit einem neuen Projekt, wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. 500000 Euro investiert das Referat für Arbeit und Wirtschaft pro Jahr. 900 Plätze stehen zur Verfügung.

Bürgermeisterin Christine Strobl ist überzeugt: „Das Geld ist gut angelegt. Schon aus wirtschaftlichen Gründen kann man es sich nicht erlauben, auf das Potential dieser Frauen zu verzichten.“

Was bezweckt das Projekt? Mit gezielten Kurs-Angeboten sollen die Teilnehmer zurück in den Beruf finden. Es geht aber auch darum, dass die Teilnehmerinnen wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln.

Wie funktioniert das Programm? Persönliche Stärken, realistische Jobwünsche und -Chancen werden analysiert und der Berufsweg geplant. Außerdem gibt es Weiterbildungen am PC, Sprachunterricht, Bewerbungstrainings und Hilfe bei der Organisation der Kinderbetreuung.

Der Schlüssel zum Erfolg sei die enge Betreuung durch einen Coach, der während und nach dem Projekt berät, sagt Jobcenter-Chefin Martina Musati.

Wer kann mitmachen? Die Teilnehmer werden meist von den Arbeitsvermittlern im Jobcenter vorgeschlagen.

 

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