Hofbräuhaus München gegen Hofbrauhaus Dresden: Richterin wirbt für Einigung

München - Hofbräuhaus oder Hofbrauhaus: Im Streit um den Namen hat das Landgericht München I eine gütliche Einigung vorgeschlagen.
Demnach dürfe das Hofbräuhaus seine Markenrechte behalten, da die Marke unter "Bekanntheitsschutz" stehe – schließlich ist die Marke "Hofbräuhaus" national und international bekannt. Dem Dresdner Hofbrauhaus hingegen, schlug die Vorsitzende Richterin vor, auf die Marke zu verzichten, weil diese nicht auf den Namen angewiesen sei.
Für die Einigung sprechen die hohen Kosten, die ein fortgeführtes Verfahren bedeuten würden, so die Vorsitzende Richterin. Das Staatliche Hofbräuhaus München wendet sich seit zehn Jahren erfolglos gegen die Namensgebung des Dresdner Hofbrauhauses.
Hofbräu München klagt gegen Markenanmeldung
Der Lebensmittelhändler John Scheller, der im Raum Dresden vier Lebensmittelmärkte betreibt, hatte sich 2011 die sogenannte Wort- und Bild-Marke für "Dresdner Hofbrauhaus" beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) gesichert. Hofbräu München reichte gegen die Markenanmeldung Widerspruch ein.
Da keine Einigung erzielt werden konnte, klagte Hofbräu München parallel zu dem noch laufenden Widerspruchsverfahren gegen die Markenanmeldung nun zivilrechtlich. Eine Verwässerung der Marke im Herkunftsland hätte auch schwerwiegende Auswirkungen auf das internationale Geschäft, argumentiert Hofbräu München.
Dresdner Hofbrauhaus gibt es seit 2011
Anders als die wenigen weiteren Traditionsbrauereien, die neben Hofbräu München existieren und sich "Hofbräu" nennen, verfüge die erst 2011 neu ins Leben gerufene Dresdner Marke nicht über eine lange Tradition und verweise daher "irreführend und zu Unrecht" auf die Geschichte der früheren "Hofbrauhaus Actienbierbrauerei und Malzfabrik zu Dresden", heißt es in München.
Über einem Brunnen dieser früheren Dresdner Brauerei steht ein Lebensmittelmarkt Schellers. Dieser verkauft das Bier in seinen Lebensmittelmärkten und betont, es gehe ihm um die regionale Tradition - er wolle keinen Konkurrenzkampf.