Kommentar

Höhenflug in den Umfragen: Bayern im Aiwanger-Fieber

Für Bayerns Ministerpräsidenten und CSU-Spitzenkandidaten Markus Söder ist es immer noch nur eine "Fieberkurve", die mit dem BR-Bayerntrend gemessen wurde. Soll heißen: Das Fieber wird bis zum Wahltag am 8. Oktober abklingen.
von  Ralf Müller
Für seine Freien Wähler geht es in den Umfragen steil bergauf: Hubert Aiwanger.
Für seine Freien Wähler geht es in den Umfragen steil bergauf: Hubert Aiwanger. © dpa

München -  Allerdings fiebert es in der Wählergunst der Bayern schon zum dritten Mal mit derselben Tendenz: Freie Wähler und AfD klar aufwärts, alle anderen abwärts. Man muss wohl kein ausgebildeter Demoskop sein, um festzustellen, dass dies etwas mit der Aufregung um das Hetzflugblatt zu tun hat, das irgendwie – was Genaues weiß man nach wie vor nicht – mit der Gymnasialzeit des Freie-Wähler-Chefs Hubert Aiwanger zu tun hat.

Eindeutig haben diejenigen, die Aiwangers Karriere beenden oder wenigstens bremsen wollten, das Gegenteil erreicht. Ein Plus von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Landtagswahlergebnis von 2018 kann nicht anders interpretiert werden.

Aktuell würden sich die Machtverhältnisse zugunsten der Freien Wähler verschieben

CSU-Chef Söder bleibt nichts anderes übrig, als sich gelassen zu geben. Aber klar ist auch: Die vom Bayerntrend gemessenen 36 Prozent für die CSU würden – sollten sie sich tatsächlich in Wählerstimmen manifestieren – die Machtverhältnisse in der Staatsregierung deutlich zur Aiwanger-Partei verschieben.

Das würde auch die CSU und Söders Position nicht unberührt lassen. Söder und die bayerischen Ampel-Parteien können nur hoffen, dass das Aiwanger-Fieber in den nächsten dreieinhalb Wochen wieder abklingt.

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