HKW Nord: Wie unabhängig ist das Gutachten des Tüv?

Ein Tüv-Gutachten rät von der Abschaltung des HKW Nord ab 2023 ab. Die Linke-Fraktion hat Zweifel an der Unabhängigkeit des Gutachtens.
von  Emily Engels
Das HKW Nord: Wird es 2023 abgeschaltet oder nicht?
Das HKW Nord: Wird es 2023 abgeschaltet oder nicht? © imago

München - Da sind sich alle Fraktionen einig: Bei einem solch komplizierten Gutachten, das man nur fünf Tage vor der Stadtratssitzung bekommen hat, kann man noch keine Entscheidung fällen. Deshalb wurde diese vertagt – auf die nächste Sitzung.

Das vom Stadtrat geforderte unabhängige Gutachten sollte klären, ob der Kohleblock des Heizkraftwerks (HKW) Nord doch ab 2023 abgeschaltet werden kann. Kann es nicht, sagt der Tüv und rät – genauso wie die Stadtwerke München (SWM) zu einem CO²-optimierten Betrieb, der wie folgt aussehen würde: Ein Stillstand von zwölf Wochen im Sommer, 60 Prozent Last in der Heizperiode, und 24 Prozent Last außerhalb der Heizperiode.

HKW Nord-Abschaltung: Zweifel am Tüv-Gutachten

Sebastian Schall (CSU) bezweifelt aufgrund der vielen noch offenen technischen Detailfragen, dass eine Verlegung in die nächste Sitzung genügt. Tobias Ruff (ÖDP) drängt derweil auf eine schnelle Behandlung, damit 2020 zumindest mit dem optimierten Betrieb begonnen werden kann.

Brigitte Wolf (Die Linke) zweifelt an etwas anderem: "Die Annahmen kommen von den SWM, das Berechnungstool ist von den SWM. Unter den Voraussetzungen kann man beim besten Willen nicht von einem unabhängigen Gutachten sprechen!"

Lesen Sie hier: Münchner Heizkraftwerk Nord soll bis 2028 weiter qualmen

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