Hitzige Debatte: Stadtrat gegen Ökostrom-Heizpilze

Die CSU-Fraktion will sie auch im Winter erlauben. Die Mehrheit urteilt: klimaschädlich!
Emily Engels
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Heizpilze im Winter? Das hat der Stadtrat abgelehnt.
Gero Breloer/dpa Heizpilze im Winter? Das hat der Stadtrat abgelehnt.

München - Aktuell nutzen 300 von 2.500 Münchner Betrieben mit Freischankflächen Heizpilze. Gestattet ist das jedoch nur während der Mitteleuropäischen Sommerzeit. Die CSU-Fraktion hatte jetzt gefordert: Die Heizpilze sollen auch im Winter erlaubt werden – vorausgesetzt, sie werden mit Ökostrom betrieben.

Ein Vorschlag, den das Planungsreferat äußerst kritisch sah. Als Argumente wurden vor allem die "allgemeine Brandgefahr durch mögliches Kippen freistehender Heizpilze" sowie der Klimaschutz genannt. Die Ausdehnung der Betriebszeiten stehe im Widerspruch zu diversen energiepolitischen Zielen.

CSU-Stadtrat Thomas Schmid enttäuscht: "Die Argumente vom Planungsreferat halte ich für ungenügend. Es sollte anfangen, mehr zu planen und nicht mehr alles zu verhindern."

Stadtrat spricht sich gegen Heizpilze aus

Doch Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) und ihr Referat bekamen Rückenwind vom Stadtrat. SPD-Fraktionsvize Christian Vorländer sagte: "Wie Sie wissen, sind wir die Partei des Münchner Lebensgefühls." Er verstehe nicht, was die Zielrichtung der CSU mit ihrem Antrag sei. Er führte aus: "Die entscheidenden Gründe dafür, warum wir an der geltenden Regelung festhalten wollen, sind zum einen umweltpolitische Belange." Der Betrieb von Heizpilzen sei immer mit "unverhältnismäßig hohen Treibhausgas-Emissionen" verbunden – egal ob Ökostrom oder nicht. Zudem sollten auch Anwohner nicht zu sehr strapaziert werden.

Stadträtin Sabine Krieger (Grüne) hatte eine ganz neue Idee: Man könne ja trotzdem auf die Gastronomen zugehen und für Ökostrom bei den Heizpilzen werben. Krieger: "Zunächst auf freiwilliger Basis. Vielleicht könnten wir dadurch ja so manch einen Besitzer dazu bringen, ökologischer zu handeln."

Decken statt Heizpilze - abgelehnt

Für Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) nicht öko genug. Er schimpfte: "Energie ist wertvoll. Mit Heizpilzen heizt man die Wärme zum Fenster heraus." Seine ÖDP forderte den Verbot sämtlicher Heizstrahler im öffentlichen Raum. Ruff: "Man könnte stattdessen Decken anbieten – fortschrittliche Gastronomen machen das schon."

Dieser Vorschlag wurde jedoch – genau wie der von der CSU – abgelehnt.

Lesen Sie hier: Preiskampf um Sozialwohnungen am Nockherberg

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.