Hitzewelle: München ist beige
München - Ob im Englischen Garten, am Marienhof oder am Brunnen vor der Uni – überall in München sieht man vertrocknete Wiesen, gelben Rasen, braune Blätter. Die Stadt herbstelt – München ist beige. Ist das noch normal?
Christian Müller vom Baureferat relativiert: „Die ausgetrockneten Rasenflächen sind bei anhaltender Hitze normal. Der Rasen wird dadurch nicht zerstört, sondern kann sich nach ausreichend Regen wieder erholen.“ Normalerweise werden Münchens Grünflächen nicht gegossen. Eine Ausnahme ist der Marienhof. „Wegen der repräsentativen Lage und der vielen Besucher, wurde er bereits sechs Mal bewässert“, sagt Müller.
Dürres Laub sei für Mitte August nichts Ungewöhnliches, meint Thomas Köster, Chef des Englischen Gartens. „Die Bäume bereiten sich schon auf den Herbst vor und verlieren ihre Blätter.“ Außergewöhnlich sei aber der so genannte „Sommerbruch“: Durch den fehlenden Regen und die anhaltende Hitze trocknen Äste aus und können auf die Wege fallen. Der Park-Chef rät, an besonders heißen Tagen aufmerksamer durch den Englischen Garten zu spazieren.
Seit Mittwoch sind außerdem Fahrzeuge unterwegs, die ausgetrocknete Wege bewässern. Dadurch soll der lästige Kalkstaub verhindert werden, der bei Wind aufgewirbelt wird.
Für grünen Rasen und saftige Wiesen sind die typischen Sommergewitter nicht genug, weiß Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst in München. „Zwar gibt es bei Gewitter meist viel Regen, aber die ausgedörrten Böden können diesen nur bedingt aufnehmen. Das sieht man den Grünflächen dann natürlich an.“
Seine Prognose: In Zukunft wird es mehr Hitzewellen geben. Diese belasten nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen. Deshalb müssen die Städte noch mehr Klimamaßnahmen umsetzen.
Denn eines ist sicher – die Farbe Grün steht München deutlich besser zu Gesicht.