Hitze in München: Bäume in der Stadt sind überlebensnotwendig
München - Drei Grad Temperaturunterschied - auf den ersten Blick klingt das nicht nach sehr viel. Doch ob die Münchner an einem Ort bei 28 Grad Außentemperatur schwitzen oder um dieselbe Zeit an einem anderen Ort in der Stadt bei 31 Grad, ist eben doch ein großer Unterschied.
Drei Grad - so groß war die Differenz am vorigen Hitzerekord-Donnerstag um die Mittagszeit in der Pettenkoferstraße (36,5 Grad), in der kein Baum zwischen den Häuserzeilen wächst, und dem Nußbaumpark am Sendlinger Tor (33,5 Grad).
Beton und Asphalt speichern Wärme - Hitze in München staut sich
Mitarbeiter vom Bund Naturschutz (BN) haben dort, sowie auf der Theresienwiese und in der Beethovenstraße, mit sogenannten Aspirationspsychrometern (nach Aßmann) stündlich gemessen. "Die Ergebnisse sind eindeutig", meldete der BN danach. "Schon in den frühen Morgenstunden sind Temperaturunterschiede von ungefähr einem Grad zwischen unbegrünten und begrünten Flächen erkennbar, die im Laufe des Tages zunehmend."
Beton und Asphalt speichern Wärme gut, dies führt dazu, dass sich dort die Hitze schnell staut. Dagegen sorgen Bäume für Abkühlung: „Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser und kühlt somit seine Umgebung ab. Ein Laubbaum mit 15 Meter Kronendurchmesser kühlt zusätzlich eine Fläche von 160 Quadratmetern mit seinem Schatten“, erklärt die Münchner BN-Stadtbaumexpertin Angela Burkhardt-Keller. Sie war früher Försterin.
Forderung: Baumschutz per Gesetz
Der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner forderte die Staatsregierung und den Landtag auf, den Baumschutz gesetzlich zu verankern. „In Zeiten der Klimakrise mit steigender Hitzebelastung in den Stadtzentren sind Stadtbäume und Grünflächen als natürliche Klimaanlagen überlebensnotwendig für die Bevölkerung.“
Doch die Zahl der Bäume in Bayerns Städten nehme dramatisch ab. "Wir brauchen aber mehr statt weniger Bäume!", so der BN-Chef.
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