Hitlers Jacke schlägt Görings Unterhose

In einem Münchner Auktionshaus wurden am Wochenende Relikte aus dem Nachlass von Nazi-Größen versteigert.
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Adolf Hitler mit Hermann Göring nach der Machtergreifung in Berlin. Ihre Kleidungsstücke wurden am Wochenende in München gewinnbringend versteigert.
dpa Adolf Hitler mit Hermann Göring nach der Machtergreifung in Berlin. Ihre Kleidungsstücke wurden am Wochenende in München gewinnbringend versteigert.

In einem Münchner Auktionshaus wurden am Wochenende Relikte aus dem Nachlass von Nazi-Größen versteigert. Für Hitlers Uniformjacke bezahlte ein Mann 275 000 Euro, die Unterhose von Hermann Göring brachte 3000.

München – Die Kritik im Vorfeld war groß, doch am Ende kamen die Nazi-Relikte unter den Hammer: Im Münchner Auktionshaus "Hermann Historica" hat laut "Bild"-Informationen ein Mann aus Argentinien eine halbe Million Euro für 56 persönliche Dinge aus dem Nachlass von Größen aus dem Dritten Reich ausgegeben. Unter den Objekten, die am Samstag im Auktionshaus "Hermann Historica" versteigert wurden, befanden sich unter anderem diverse Kleidungsstücke von Eva Braun und Adolf Hitler, der Messingbehälter der Giftampulle von Hermann Göring, mit der er sich kurz vor seiner Hinrichtung das Leben nahm, und: seine seidene Unterhose.

Für die wurden jedoch gerade einmal 3000 Euro gezahlt – fast ein Schnäppchen, wenn man sich den teuersten Posten auf der Liste betrachtet. Hitlers graue Uniformjacke wechselte für 275 000 Euro den Besitzer. Die versteigerten Objekte stammen aus dem Nachlass des ehemaligen US-Arztes und Sammlers John K. Lattimer, damals ein Promi-Doktor, der Stars wie Greta Garbo oder Katharine Hepburn betreute.

Zentralrat der Juden nannte Versteigerung "widerlich"

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, liefen die meisten Gebote via Internet oder Telefon, die Versteigerung verlief angesichts des vorherigen Proteststurm friedlich. Im Vorfeld hatte es von vielen Seiten scharfe Kritik gegeben: Der Zentralrat der Juden in Deutschland nannte die Versteigerung "widerlich", OB Dieter Reiter (SPD) wollte, dass das Auktionshaus alles absagt. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, hatte sogar eine rechtliche Prüfung der Versteigerung gefordert. Doch diese konnte keine juristischen Einschränkungen feststellen.

Weil das Medienecho so groß war, entschloss sich "Hermann Historica", die Presse von der Auktion auszuschließen und im Vorfeld keine Pressearbeit zu betreiben.

 

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