Hitlerputsch auf dem Odeonsplatz: Sie sind Helden

Vier Polizisten starben beim Hitlerputsch auf dem Odeonsplatz. Seit gestern erinnert eine Bronzetafel an die lange Vergessenen. Joachim Herrmann (CSU) und Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) ehrten die Helden von 1923.
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Sie stellten sich den Nazis entgegen: Friedrich Fink, Rudolf Schraut und Nikolaus Hollweg (v. l.) wurden beim Hitlerputsch erschossen.
dpa Sie stellten sich den Nazis entgegen: Friedrich Fink, Rudolf Schraut und Nikolaus Hollweg (v. l.) wurden beim Hitlerputsch erschossen.

Vier Polizisten starben beim Hitlerputsch auf dem Odeonsplatz. Seit gestern erinnert eine Bronzetafel an die lange Vergessenen. Joachim Herrmann (CSU) und Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) ehrten die Helden von 1923.

MÜNCHEN 9. November 1923: Der Hitlerputsch ist in vollem Gange: Er hatte eben noch seine Hetzreden auf dem Marienplatz gehalten. Dann zog der glühende Nationalsozialist Julius Streicher zum Odeonsplatz, um dort Hitler und die Putschisten in Empfang zu nehmen. Als sich ihm Beamte der Landespolizei entgegenstellen, schießt er ihnen in den Kopf. Die Polizisten Friedrich Fink und Rudolf Schraut sind sofort tot. Zwei weitere Kollegen, Nikolaus Hollweg und Max Schoberth, sterben ebenfalls.

87 Jahre später ist der Odeonsplatz wieder voll von Polizisten. Sie gedenken zusammen mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) den vier Polizisten, an die nun eine kupferne Gedenktafel an der Fassade der Residenz erinnert. Zur feierlichen Enthüllung ist auch Fritz Fink gekommen. Er ist weitläufig mit Friedrich Fink verwandt und beschäftigt sich als Hobbyhistoriker seit Jahren mit der Geschichte seiner Familie. Er erinnert sich noch gut, wie ihm seine Eltern die glorifizierenden Lieder über den Marsch auf die Feldherrnhalle, die er beim Jungvolk gelernt hatte, verboten. „Mir sind die Tränen gekommen, als ich gesehen habe, wie die Menschen hier Anteil nehmen.“

Lange wurden die getöteten Polizisten in einen Topf mit den Hitlersympathisanten geworfen, jetzt ist jedoch klar, dass die vier am Odeonsplatz die Weimarer Republik gegen den Hitler-Mob verteidigten.

OB Ude sagte im Hinblick auf den Heldengedenkmarsch am Samstag: „Widerstand sollte man dann leisten, wenn er noch nicht mit Risiken verbunden ist.“ jo

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