Hitlergruß und rassistische Beleidigungen: Viel zu tun für die Polizei in München

München - In den vergangenen Tagen sind Münchner Polizisten gleich mehrfach wegen möglicher staatsschutzrelevanter Delikte ausgerückt. Schwerpunkt bildete dabei die Ludwigsvorstadt, in allen Fällen ermittelt das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Kommissariat 44.
Staatsschutzrelevante Delikte: Drei Fälle in der Ludwigsvorstadt
So stritten sich am Samstagmorgen (16. September) gegen 7.35 Uhr ein 21-jähriger Nürnberger und ein 19-Jähriger aus dem Landkreis München auf der Hackerbrücke aus bislang noch nicht genau geklärter Ursache. Wie die Polizei weiter berichtet, warf der 21-Jährige dabei mit diskriminierenden und ausländerfeindlichen Beleidigungen um sich.
Hackerbrücke: Mann zeigt Bundespolizisten den Hitlergruß
Mehrfach thematisierte er dabei abwertend die Hautfarbe des 19-Jährigen, der seinem Gegenüber daraufhin Gewalt androhte. Die mittels Notruf verständigte Polizei nahm am Tatort die Anzeige auf.
In der Nacht auf Sonntag (0.35 Uhr) zeigte ein 32-Jähriger aus dem Landkreis Starnberg Beamten der Bundespolizei in der Nähe der Hackerbrücke den Hitlergruß und beleidigte eine unbeteiligte Passantin.
Mann grölt auf offener Straße Nazi-Parolen
Hinzugerufene Kräfte des Polizeipräsidiums München nahmen den Mann vorläufig fest, er wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt.
Am Sonntagnachmittag rief dann ein augenscheinlich volltrunkener Mann in der Ludwigsvorstadt auf offener Straße Parolen mit nationalsozialistischem Hintergrund. Ein 26-jähriger Münchner forderte den 36-Jährigen mit Wohnsitz im Landkreis Landsberg am Lech auf, das zu unterlassen, erntete dafür aber ausländerfeindliche Beschimpfungen und wüste Drohungen.
Die vom 26-Jährigen verständigte Polizeistreife griff den 36-Jährigen in der Nähe des Geschehens auf – der Mann wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, Bedrohung und Beleidigung angezeigt.
Ramersdorf: Schulweghelfer und Fußgänger geraten in heftigen Streit
Zu einem Fall in Ramersdorf klärt die Polizei aktuell noch den genauen Tatablauf: Ein Schulweghelfer (71) hatte einen Mann (46) zurechtgewiesen, der am Freitag gegen 11.50 Uhr trotz der Rotlicht anzeigenden Fußgänger-Ampel die Straße überquerte.
Die beiden Münchner gerieten sich in die Haare, die verbale Auseinandersetzung eskalierte: Der 71-Jährige beleidigte den 46-Jährigen verbal fremdenfeindlich, letzterer wiederum revanchierte sich mit einer abwertenden Geste. Zudem sei es zu "einer körperlichen Tätlichkeit" gekommen. Beide Männer erstatteten Anzeige, die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung ein.
Haar: Polizei sucht Zeugen nach Auseinandersetzung am Jagdfeldring
In Haar im Landkreis München kam es am Samstag gegen 18.15 Uhr zu einem Wortgefecht zwischen einem 51-jährigen Mann und einer 18-jährigen Frau. Der Mann aus dem Landkreis München beleidigte die Frau mit Wohnsitz in München fremdenfeindlich, ballte dabei die Fäuste und thematisierte mehrfach beleidigend die dunklere Hautfarbe der Frau.
Es kam zu einem Gerangel zwischen den beiden, das einen 24-Jährigen mit Wohnsitz im Landkreis München auf den Plan rief. "Die Motivation des 24-Jährigen in Bezug auf sein Handeln und der genaue Ablauf der körperlichen Auseinandersetzung sind derzeit unklar und Gegenstand der Ermittlungen", erklärt die Polizei dazu.
Bei der Auseinandersetzung sei der 51-Jährige leicht verletzt und darum in ein Krankenhaus gebracht worden. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung eingeleitet.
Die Polizei sucht Zeugen: Wer im angegebenen Zeitraum im Bereich des Kinderspielplatzes am Jagdfeldring 83 in Haar etwas wahrgenommen hat, das im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnte, wendet sich an das Polizeipräsidium München (Kommissariat 44, Telefon 089/2910-0) oder an jede andere Polizeidienststelle.