History Award: Zurück auf die Schulbank

Diese Veranstaltung geht garantiert in die Geschichte ein: In München wurde am Dienstag zum zehnten Mal der „History-Award“ vergeben. Mit dabei eine Menge prominente Bekanntschaft.
von  Andrea Vodermayr
Die Moderatorin Nina Eichinger und der Schriftsteller Wladjmir Kaminer.
Die Moderatorin Nina Eichinger und der Schriftsteller Wladjmir Kaminer. © dpa

München - Eine Veranstaltung, bei der es ausnahmsweise nicht um Blitzlicht und Champagner geht. Promis wie Moderatorin Nina Eichinger und Bestseller-Autor Wladimir Kaminer („Russendisko“) waren gekommen, um die Gewinner des Schülerwettbewerbs des Pay-TV-Senders „History“ zu küren und zu feiern.

Circa 200 Schüler aus acht Bundesländern hatten mit ihrem filmischen Beitrag zum Thema „Regional, global, digital – Wo ist deine Heimat?“ teilgenommen, die Gewinner waren durch die Jury (u.a. „Focus“-Herausgeber Helmut Markwort und Historiker Guido Knopp) und per Online-Voting ermittelt worden.

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Nina Eichinger liebte Geschichte

„Ein Schülerwettbewerb, Film und Geschichte - für mich eine geniale Kombi“, lobte Moderatorin Nina Eichinger, die zum zweiten Mal charmant durch das Programm führte. „Geschichte war in der Schule immer eines meiner Lieblingsfächer. Da ich Medizin studieren wollte habe ich es irgendwann abgewählt, was ich im Nachhinein bereut habe da mir dieses Fach immer wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.“

Würde sie gerne noch einmal mit den anwesenden Schülern tauschen und die Schulbank drücken? Sie nickte: „Ich würde sofort die Zeit zurückspulen da ich so eine tolle Schulzeit hatte. Ich war allerdings keine Einserschülerin, sondern Durchschnitt. Ich habe mich immer mit dem kleinstmöglichen Aufwand wunderbar durchgemogelt“, erzählte sie lachend.

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Wladimir Kaminer als Lehrerschreck

„Ob ich ein guter Schüler war? In meinen Augen ja, aber für meine Lehrer mag ich ein Albtraum gewesen sein. Ich habe alles in Frage gestellt, Diskussionen initiiert und habe mein Misstrauen in den Lehrstoff geäußert. Meine Lieblingsfächer waren Geschichte, Literatur und Musik, darin hatte ich immer Bestnoten“, so Starautor Wladimir Kaminer, der eigens aus Berlin angereist war und die Schirmherrschaft für die Jubiläums-Veranstaltung übernommen hatte: „Wir sind alle Teil einer Geschichte, die immer weiter erzählt werden muss. Als Schriftsteller habe ich mich immer mit dem Thema „Heimat“ auseinandergesetzt“, erzählte er.

Was ist für ihn Heimat? „Moskau. Die Sowjetunion, dieses zauberhafte Land, das es nicht mehr gibt. Und jetzt ist es Berlin, mein über alles geliebter Wohnort“, so Kaminer. Er las aus seinem neuen Werk „Coole Eltern leben länger“ und überreichte später den Award an die Gewinner: nämlich an die Schüler der neunten bis elften Klassen der Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld für ihren 15-minütigen Film „Do Swídanja Heimat – Die Geschichte der Wolgadeutschen“.

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