Historische Bilder: Als die Nazis München dominierten

München - Über Jahrzehnte ist der Fotograf Herbert Wendling durch München gestreift und hat Fotos gemacht.
Sein Enkel, Gerhard Grabsdorf erzählt im Gespräch mit der AZ, dass sein Opa zwar schon gestorben sei, als er, Grabsdorf, erst sechs Jahre alt war. Eine Erinnerung sei aber absolut prägend: "Er ist immer mit Kamera unterwegs gewesen, ich weiß noch, wie sie um seinen Hals hing."
Herausgekommen sind eindrückliche Bilder der Jahre 1930 bis 1960. Anfangs als Hobbyfotograf, später, da war er im Hauptberuf als Werksfotograf bei BMW angestellt, fotografierte er freiberuflich in der Stadt. "Das Besondere ist oft der Blickwinkel, der Bildschnitt", sagt sein Enkel heute.
Nicht überliefert sind oft die Rahmenbedingungen der Fotos. Wann sind sie entstanden? Wer genau ist zu sehen?
Eindrückliche Aufnahmen der Nazi-Aufmärsche
Bei den Fotos aus der Zeit der Nationalsozialisten, die Sie auf dieser Seite sehen, ist naheliegend, dass es sich um Auftragsarbeiten gehandelt haben könnte. Die Inszenierungen der Nazis sind auf Wendlings Fotos aus der Zeit oft so zu sehen, wie es wohl auch den Nazis ihn ihrer Propaganda gepasst haben könnte. Das glaubt auch der Enkel, obwohl er es nicht sicher sagen kann. Sein Großvater sei zuckerkrank gewesen, erzählt er der AZ. Deshalb sei er nicht zur Wehrmacht eingezogen worden. Er glaube, dass Wendling zu den Fotos zwangsverpflichtet wurde.
Entstanden sind eindrückliche Aufnahmen der Nazi-Aufmärsche in der sogenannten Hauptstadt der Bewegung, der Hitlerjugend, ehrfürchtig am Odeonsplatz – oder der örtlichen Nazi-Eliten an der Feldherrnhalle.