Hirmer-Party: München-Macher feiern „Kauf lokal“-Aktion

Bis zum 3. März heißt es bei Hirmer: #kauflokal. Junge Münchner Unternehmen laden ein zum (Aus)Probieren
Bei der Idee zu „Kauf lokal“ wurde nachgeholfen. Und zwar mit Rotwein. Es begab sich in einer kleinen Trattoria in Mailand. Bei mailänder Spezialitäten und der ein oder anderen Flasche des lokalen Rotweinherstellers philosophierte David Thomas mit ein paar Kollegen darüber, warum die lokalen Münchner Produkte nicht so bekannt sind, wie die Mailänder. Thomas ist Chef von Hirmer Design und befand sich gerade auf Einkaufstour in der italienischen Modehauptstadt.
Kauf lokal-Chef David Thomas im AZ-Interview: Eine München-DNA ist wichtig
Gepackt von dem Gedanken, eine Plattform für Münchner Jungunternehmer zu schaffen, reist Thomas zurück nach München. Die lokalen Start-ups, sei es aus dem Bereich Handwerk, Mode oder auch Essen und Trinken, sollen von nun an eine Bühne bekommen. Zusammen mit Hirmer Geschäftsführer Frank Troch initiiert Thomas die Aktion „Kauf lokal“. Das war 2014. Am Samstag feierte Hirmer im Museum of Urban and Contemporary Art (Muca) bereits zum dritten Mal den Start in den „Kauf lokal“-Monat.
„Ketten wie H&M uniformieren die Stadt – das ist bedauerlich“
Von 5. Februar an bis zum 3. März sind im Hirmer-Stammhaus in der Kaufingerstraße 40 Münchner Nachwuchsmarken aus den Bereichen Mode, Handwerk, Genuss und Lifestyle zu Gast. Vier Wochen lang präsentieren sie Start-ups ihre einzigartigen Produkte. Die Schaufenster im Erdgeschoss etwa hat Hirmer zu weiten Teilen den Partnermarken überlassen. In den nächsten Wochen wird Hirmer zum Ballungszentrum des echten Münchnerischen. Eine Aktion der Vielfalt. Gemeinsam mit den lokalen Firmen soll auf das unternehmerische Potenzial Münchens und so auf den lokalen Handel aufmerksam machen.
Kick-off-Party im MUCA: Hirmer feiert den Startschuss der #kauflokal-Aktion im Museum
„Als ich 1989 nach München kam, war die Kaufinger- und die Neuhauserstraße noch voll von kleinen, Inhaber-geführten Läden. In den letzten 30 Jahren sind die weitestgehend verschwunden“, sagt Hirmer-Geschäftsführer Frank Troch. Der Druck von internationalen Handelsketten werde immer größer. „Internationale Handelsketten wie zum Beispiel H&M uniformieren die Innenstadt. Steigende Mieten drücken den Lokalkolorit in den Hintergrund – und das ist bedauerlich“, so Troch. Der Geschäftsführer hat aber auch einen Lösungsvorschlag parat: „Ein gewisser Teil einer sogenannten ‘High Street’ wie der Kaufingerstraße müsste für Münchner Unternehmen reserviert werden.“ Ein Lösungsansatz, der laut Troch der Stadt und auch dem Toursismus zu gute käme. Kurz: Das charmante Gesicht Münchens soll bewahrt werden.
„München ist eine Stadt, die extrem viel zu bieten hat“
Was gibt’s zu erleben bei #kauflokal? Vier Wochen lang lädt Hirmer die Besucher zur Einkaufs-Entdeckungsreise auf allen sechs Stockwerken des Traditionskaufhauses ein. Hier können qualitativ hochwertige Produkte „made in München“ von Marken mit innovativen Konzepten erlebt werden. Erleben deshalb, da die Produkte auch probiert werden können. Immer donnerstags bis samstags finden Tastings statt. Freuen können sich die Besucher auch auf Special Editions, die eigens für „Kauf lokal“ entworfen wurden und nur im Rahmen der Aktion erhältlich sind. Außerdem gibt es weitere Attraktionen, wie beispielsweise eine Tour an ganz besondere, „geheime“ Orte in München.
Zurück zur „Kauf lokal“-Party im Muca. David Thomas hat für den heutigen Abend Anzug gegen Kapuzenpullover getauscht. Mit einem Bier in der einen Hand schlendert er durch das Partyvolk, mit der anderen schüttelt er die Hände der Gäste. Die werden, natürlich, mit lokalen Produkten versorgt. Münchner Gin, Craft-Bier aus Haidhausen oder Gugelhupf aus Schwabing. Die Party ist gut besucht, Menschen tanzen und nippen an den wildestens Getränkekreationen. „Kauf lokal“-Initiator Thomas ist mehr als zufrieden: „München ist eine Stadt, die extrem viel zu bieten hat – nicht zuletzt aufgrund der Münchnerinnen und Münchner, die an ihre Ideen glauben und mutig den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Traditionelle Unternehmen, die ein langjähriges Handwerk pflegen oder auch Start-ups, die mit neuen und innovativen Ideen begeistern, beleben die Stadt und verleihen ihr ihren besonderen Charme.“
Rotwein gab’s zwar keinen auf der Party, brauchte es aber auch nicht. Der gute Tropfen hat seine Arbeit bereits vor vier Jahren in der Trattoria in Mailand verrichtet, als er David Thomas zu der „Kauf lokal“-Idee beflügelte. Bis zum 3. März können sich Besucher nun bei Hirmer selbst von den 40 spannenden Münchner Marken und Machern überzeugen.