Hinwendung zum Inneren

„Spuren der Heiligkeit“ zeigt Fotos nord-pakistanischer Sufis.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Fotograf und Ethnologe Lukas Werth mit seiner Plattenkamera.
Lukas Werth Der Fotograf und Ethnologe Lukas Werth mit seiner Plattenkamera.

„Spuren der Heiligkeit“ zeigt Fotos nord-pakistanischer Sufis.

Gesprochen wird heute viel über die zweitgrößte Weltreligion: Rund 1,4 Milliarden Menschen rund um den Globus bekennen sich zum Islam.

Im Vordergrund steht dabei meist die Frage, ob Intolerenz und Fundamentalismus zwingend zum Islam gehören. Abgesehen davon, dass im Zusammenhang mit Religionen dieser Ansatz eher unpassend erscheint, bleibt dabei außen vor, dass es eine Vielzahl von Glaubensrichtungen gibt, die sich auf die verschiedenste Art und Weise äußern.

Der Fotograf und Ethnologe Lukas Werth hat sich in den vergangenen Jahren mit dem Sufismus im Norden Pakistans beschäftigt, einer Weltgegend, die zurzeit besonders unter Terrorverdacht steht.

Gefunden hat er religiöse Mystiker, die es im Islam nur im Sufismus gibt, da die Religion den Mittler zwischen Gott und dem Menschen ablehnt. Der Sufi hingegen sieht den Scheich (oder Wali) als Heiligen, der die Schwierigkeiten auf dem Weg zu Gott schon kennt und bereit ist, sein Wissen an andere weiterzugeben.

Diese Männer hat Werth auf eine sehr aufwändige Weise im Bild festgehalten: Mit traditionellen Großformatkameras, wie sie am Ende des 19 Jahrhunderts in Gebrauch waren, hat er sie fotografiert. Anschließend wurden die belichteten Platten mit verschiedenen, ebenfalls traditionellen Techniken gedruckt.

Entstanden sind dabei Bilder, die jetzt im Völkerkundemuseum ausgestellt werden und denen man auf den ersten Blick nicht ansieht, dass sie am Anfang des 21. Jahrhunderts entstanden sind: Braun-, Grau- und Blautöne bewirken, dass die Sufi-Heiligen zurückversetzt werden in eine traditionelle Umgebung, die schon vergangen scheint. Damit verschwindet auch die übliche Art und Weise, wie Menschen auf dem indischen Subkontinent gezeigt werden: Die Bilder sind weder exotisch noch aufgeregt, sondern bieten eine entspannte Fremdheit, die Raum für Entdeckerblicke lässt.

kdr

„Spuren der Heiligkeit“, Staatliches Museum für Völkerkunde München, Maximilianstraße 42, geöffnet bis 3. Mai, Di. bis So., 9.30 bis 17.30 Uhr, Eintritt: 4 Euro (Sonntags 1 Euro), Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre sind frei.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.