Hinter den Kulissen der "Night of the Proms"
Seit vielen Jahren fotografiere ich in der Olympiahalle die "Night of the Proms" – und jedes Mal ist es ein schöner musikalischer Jahresabschluss.
Am Samstag war ich auch hinter den Kulissen unterwegs und konnte mich umschauen. Überall reges Treiben, viel Technik. Ich traf Lotte, die sich um die Garderobe der Künstler kümmert, beim Bügeln der Hemden der Beach Boys. Oder Carolyn, die die Live-Bilder blitzschnell auf die große Bühnenleinwand schaltet – und plauderte ein bisserl mit "Mr. Music" John Miles in dessen Garderobe.
Nein, 1972, als er seinen Song "Music" mit dem berühmten Refrain "Music was his first love" (Musik war seine erste Liebe) schrieb, der dann 1976 auf dem Album "Rebel" veröffentlicht worden ist, hat er sich nicht vorstellen können, dass dieses Lied einmal so groß werden würde. "Man setzt sich nicht hin und schreibt einen Welthit", sagt Miles, "es passiert einfach."
Der Engländer, der die "Proms" seit 30 Jahren begleitet, bekam 2009 symbolisch den Schlüssel der Olympiahalle überreicht. Er ist der Künstler mit den meisten Auftritten.
Seinen ersten Gig hier hatte er 1975 als Vorband von Jethro Tull. Nach München zu kommen, ist für ihn ein bisserl wie nach Hause zu kommen. Die Stadt habe ihn promotet, sagt er.
Für viele Menschen gehören die "Night of the Proms" zum Jahreskreis – wie eben Weihnachten oder der eigene Geburtstag.
Zwischen 82 und 85 Musiker befinden sich auf der Bühne und es ist die Mischung zwischen moderner Band und Orchester, die den Sound so einzigartig macht.
In diesem Sinne: eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller
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