Hinrichtung am Nockherberg
MÜNCHEN - Wassergraben und Hinrichtungstermine für die Banker Josef Ackermann und Georg Funke: Das Nockherberg wird zur Mittelalter-Burg: Die Polit-Prominenz kann sich beim Derblecken auf einiges gefasst machen.
Ritter, Burgfräulein und Hofnarren sollen am Donnerstagabend beim Wettstreit um die gute Sache über die Bühne ziehen, um in der Weite der Stadt-, Landes-, Bundes- und Weltpolitik den rechten Geldsegen verschulden.
Erstmals gaben Paulaner-Chef Andreas Steinfatt und Singspiel-Regisseurin Eva Demmelhuber einen Tag vor der Aufführung erste Details des Singspiels bekannt, das live im BR übertragen wird (ab 19 Uhr): „Es werden Leute im Wassergraben versenkt oder im Karzer landen“, verriet Demmelhuber. Außerdem wird sich Grünen-Chefin Claudia Roth als Burgfräulein auf der Bühne wiederfinden: „Ich bin Natur, mich hält keiner auf“, wird man sie singen hören.
Video: Der Trailer zum Singspiel
Wer dagegen den Burgherren der mächtigen Nockherberg-Festung geben wird, wurde gestern noch nicht verraten. Horst Seehofer wäre aber bestimmt ein guter Kandidat für diesen Job. Ohnehin darf der neue Ministerpräsident bei seiner Premiere in der ersten Sitzreihe nicht mit Schonung rechnen. Fastenprediger Michael Lerchenberg kündigte bereits an, dass er mit Seehofer hart ins Gericht gehen wird: „Wir machen ja kein Hofschranzen-Theater.“ Er gehe aber davon aus, „dass Seehofer Humor hat“.
"Eine ganz andere Atmosphäre"
Steinfatt rechnet unterdessen mit einer „ganz anderen Atmosphäre als in früheren Jahren“. Die Veranstaltung, die wegen des Amoklaufes in Winnenden am 11. März verschoben wurde, wird heuer erstmals am Abend stattfinden: „Dadurch werden alle entspannter sein und vielleicht auch ein bisserl mehr trinken.“ Steinfatt geht trotzdem nicht davon aus, dass sich Politiker im Bier-Rausch in die Haare kriegen werden. Mal schauen, ob der Burgfrieden hält
Daniel Aschoff
