Hilfe für Münchner Eltern: Babysitter von der Stadt und Wickeltische auch für Väter?

Die SPD im Münchner Rathaus will einen kommunalen Betreuungsservice einführen. Und die Grünen werben für mehr Wickeltische in öffentlichen Gebäuden der Stadt.
Florian Zick |
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Kita-Plätze in München sind begehrt.
M. Skolimowska/dpa Kita-Plätze in München sind begehrt.

München - Dienstbeginn in der Früh um 6 Uhr - und die Kita hat noch nicht auf. Für viele Eltern, die im Schichtbetrieb arbeiten, ist das ein alltägliches Problem. Die SPD will deshalb nun eine Art kommunalen Babysitter-Dienst einführen.

"Wir können uns da nicht nur auf private Anbieter verlassen", sagt Verena Dietl, die Vize-Fraktionschefin im Rathaus. Denn egal ob in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend: Dass da schnell mal jemand aus der Verwandtschaft bei der Kinderbetreuung einspringen kann oder tatsächlich ein Babysitter verfügbar ist, das ist nicht immer garantiert.

Die SPD hofft, genügend Rentner oder Studenten für den Babysitter-Dienst gewinnen zu können. Die müssten dann natürlich eine kleine Extra-Ausbildung oder zumindest eine Schulung bekommen. Denkbar sei auch eine Kooperation mit Münchner Tagesmüttern.

Kommunaler Babysitting-Dienst künftig kostenlos? 

Ob der Service etwas kosten oder frei verfügbar sein soll, steht noch nicht fest. Die SPD wünscht sich aber, dass die Babysitter ganz unkompliziert über ein Online-Portal abgerufen werden können. 

Im Berliner Stadtbezirk Pankow gibt es schon so etwas Ähnliches. "Da haben wir die Idee ein bisschen geklaut", sagt Julia Schönfeld-Knor, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Der Babysitter-Service ist Teil eines großen Antragspakets, mit dem die Rathaus-SPD der neuen Staatsregierung auf die Füße steigen will.

Denn was da im Koalitionsvertrag zu Kita, Kindergarten und Schule vereinbart worden sei: "Wenn ich in meinen Schulaufsätzen so vage geblieben wäre", so Schönfeld-Knor, "da hätte ich keine Drei mehr bekommen".

Koalitionsvertrag: 42.000 neue Kita-Plätze für Bayern

Im Koalitionsvertrag stehen 42.000 neue Kita-Plätze für Bayern drin. Mindestens 10.000 davon, findet die Rathaus-SPD, sollten in München entstehen - am besten auf staatlichem Grund. Über besonders viele freie Flächen verfügt die Stadt schließlich auch nicht mehr.

Auch beim sogenannten Verwaltungsbonus will die SPD der Staatsregierung auf die Finger schauen. Mit diesem Zuschuss sollen die Kitas zusätzliches Personal anstellen können, damit die Kita-Leitungen nicht mehr mit Papierkram ausgelastet sind. Zensurmäßig habe das Bildungsprogramm von CSU und Freien Wählern momentan nur eine Vier verdient, so verschwurbelt und abstrakt die Formulierungen im Koalitionsvertrag seien, heißt es bei der SPD.

Doch es könne auch eine gute Zwei daraus werden – man müsse halt nur richtig anschieben.

 

Grünen-Antrag für mehr Wickeltische

Auch aus der Fraktion der Grünen gibt es einen Antrag: Eltern kennen das - Wickeltische für Kinder sind meist nur in Damentoiletten untergebracht. Väter hätten so die Wahl, für Frauen reservierte Bereiche zu stören oder ihr Kind an einem ungeeigneten Ort zu wickeln. Für den Grünen-Stadtrat Sebastian Weisenburger ist das nicht mehr zeitgemäß. Andere Länder seien hier längst viel weiter.

Die Fraktion beantragt, in allen öffentlichen Gebäuden der Stadt Wickeltische auch auf Herrentoiletten oder an einem neutralen Platz zu installieren. Der OB soll dafür außerdem bei Freistaat und Hotel- und Gaststättenverband werben.

 

Lesen Sie hier: Münchner Eltern sollen weniger Kita-Gebühren zahlen

 

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