Hilfe für Eltern im Baby-Stress

Das Projekt „Wellcome“ unterstützt ab Mittwoch stundenweise Familien, wenn alle Stricke reißen - sie organisieren Aufpasser und Helfer, die auf die Kinder aufpassen.
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Sie unterstützt das Projekt: Renate Waigel, Schwiegertochter des Ex-Finanzministers Theo Waigel.
az Sie unterstützt das Projekt: Renate Waigel, Schwiegertochter des Ex-Finanzministers Theo Waigel.

MÜNCHEN - Das Projekt „Wellcome“ unterstützt ab Mittwoch stundenweise Familien, wenn alle Stricke reißen - sie organisieren Aufpasser und Helfer, die auf die Kinder aufpassen.

Vor sieben Jahren war Renate Waigel mit ihren Nerven am Ende: Gerade nach München gezogen, wo sie niemanden kannte, zwei kleine Söhne, einer davon, Elias, ein Schreikind – und dazu noch Examens- und Referendariats-Stress, in dem die damals angehende Juristin steckte. „Ich konnte nicht mehr“, sagt die Schwiegertochter von Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel. Nun waren Renate Waigel und ihr Mann in der glücklichen Position, sich damals ein Au-Pair-Mädchen als Unterstützung leisten zu können. „Aber viele andere können das nicht und brauchen auch dringend Hilfe“, so die heute 41-Jährige.

Deshalb setzt sie sich jetzt als „Patin“ für das Projekt „Wellcome“ ein, das heute in München an den Start geht und junge Familien im Babystress unterstützen will.

Die "Leih-Omas" sind selbst erfahrene Mütter

Konkret sieht das Konzept so aus: Frauen, die im Umgang mit Kindern erfahren sind, gehen zwei- bis dreimal pro Woche in Familien und packen mit an. Von Hausarbeiten über Arztbesuche bis hin zur Betreuung der älteren Kinder können die ehrenamtlichen Helferinnen jede Menge Aufgaben übernehmen. Hilfestellungen, die früher von der Großfamilie übernommen wurden oder von der Nachbarin.

Beschränkt ist das Angebot allerdings auf die ersten Wochen nach der Geburt. Pro Stunde zahlen junge Eltern, die die Helferinnen anfordern, vier Euro an „Wellcome“. Die „Omas auf Zeit“ bekommen nur ihre Auslagen erstattet. Zielgruppe seien „ganz normale Familien“, sagt „Wellcome“-Gründerin Rose Volz-Schmidt.

Das Projekt befindet sich noch in der ersten Aufbauphase

In München ist das Projekt, dessen zwei Standorte Sozialministerin Christa Stewens heute eröffnen will, allerdings noch im Aufbau begriffen. Für den Bereich München-Mitte etwa, wo der Service von der Beratungsstelle für natürliche Geburt und Elternsein organisiert wird, gibt es bisher nur eine ehrenamtliche Helferin. „Es wäre schön, wenn es zehn oder 15 werden würden“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle Astrid Draxler. Unter Tel.55067855 können sich bei ihr sowohl Eltern mit der Bitte um Hilfe als auch Ehrenamtliche, die sich gerne engagieren wollen, melden.

Auch im Münchner Nord-Westen ist „Wellcome“ ab heute vertreten. Dort wird die Koordination von der Katholischen Familienbildungsstätte und dem Klinikum Dritter Orden übernommen (Tel.17951879). Zwei weitere Einrichtungen sollen nächstes Jahr folgen. Nähere Infos unter www.wellcome-online.de.

Daniela Transiskus

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