Hier zieht das ZDF ein

Cornelia Alt hat ihre Drei-Zimmer-Wohnung für eine Fernseh-Produktion vermietet. Sie muss während der Dreharbeiten ausziehen. Sie ist schon ganz aufgeregt, was dann auf ihre Räume zukommt.
von  Abendzeitung
Bald kommen die Leute von der Fernsehproduktion: Cornelia Alt in ihrer Wohnung.
Bald kommen die Leute von der Fernsehproduktion: Cornelia Alt in ihrer Wohnung. © Ronald Zimmermann

Cornelia Alt hat ihre Drei-Zimmer-Wohnung für eine Fernseh-Produktion vermietet. Sie muss während der Dreharbeiten ausziehen. Sie ist schon ganz aufgeregt, was dann auf ihre Räume zukommt.

MÜNCHEN Die Möbelpacker rücken an – nur der Umzug fehlt: Wer seine Wohnung für Dreharbeiten zur Verfügung stellt, muss sich auf Veränderungen einstellen. So wie Cornelia Alt, die ihre Drei-Zimmer-Wohnung für ein paar Tage an das ZDF vermietet hat. Titel der Serie: Klimawechsel. Motto für Frau Alt: Tapetenwechsel.

Da die Zimmer den Wünschen des Film-Teams entsprechen müssen, werden ab heute in den übernommenen Räumen (Küche, Wohn- und Schlafzimmer) einige Änderungen vorgenommen. Es wird geweißelt, ausgeräumt, umgeräumt, Messungen werden gemacht und Scheinwerfer aufgebaut. Gestern musste Cornelia Alt ausziehen. Bis Montag.

„Das ist im Moment alles ziemlich stressig“, sagt sie. „Wie beim Umzug. Ich muss ja einige Tage aus dem Haus sein, bis der Dreh abgeschlossen ist.“ Also heißt es: Koffer packen und die Habseligkeiten mitnehmen, die einem wichtig sind. Auch bei den Drehvorbereitungen kann schließlich immer was passieren – aber die Produzenten sind ja gut versichert.

Die Wohnung hat zum Drehbuch gepasst

Klar, dass Cornelia Alt aufgeregt ist. Es kommt ja nicht jeden Tag ein Filmteam ins Haus. Die Mitbewohner im Mietshaus sind auch schon neugierig auf den Auftrieb im dritten Stock. Und weil Cornelia Alt gleichzeitig Hausmeisterin ist, macht das die Sache nicht einfacher. „Da kennt mich ja jeder“, meint sie und fügt hinzu: „Die kommen, sprechen mich an und wollen etwas über den Dreh wissen.“

Wie Aufnahmeleiter Dirk Engelhart ausgerechnet auf ihre Wohnung kam? Das war purer Zufall. „Die Wohnung wurde gescoutet und hat gut zum Drehbuch gepasst“, so der Aufnahmeleiter. Für dieses Wohnungs-Casting ist ein Location-Scout zuständig. Die haben eine große Auswahl an Objekten, auf die sofort zugegriffen werden kann.

Bis zu 1500 Euro pro Drehtag werden gezahlt

Dabei reichen die Kategorien von der einfachen Almhütte über Schlösser und Villen bis zu einzelnen Zimmern. So wie bei Cornelia Alt. Die Mieter oder Eigentümer werden vom Produzenten bezahlt. Der Betrag hängt vom Budget ab, liegt aber bei Fernsehproduktionen in der Regel zwischen 700 und 1500 Euro pro Drehtag. Bei Spielfilmen geht das Ganze übrigens bei 1500 Euro erst los.

Bei Cornelia Alt wird sich nach dem Wochenende die Aufregung wieder etwas legen. Wenn die Produktion die Wohnung genauso verlassen haben wird, wie sie sie vorgefunden hatte. sop

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.