Hier werden neue Wohnungen gebaut

München - Früher hat man einfach die Nachbargorte eingemeindet, um der Wohnungsnot in München Herr zu werden. Das geht nicht mehr, jetzt wandelt sich die Stadt kreativer.
Was schon gebaut wurde
Die Panzerwiese am Hasenbergl wurde zur Nordhaide. 1994 hat die Stadt für 73 Millionen Mark (etwa 356 Millionen Euro) 27 Hektar im Südwesten des früheren Truppenübungsplatzes gekauft. Dort sind heute 1650 Wohnungen, 550 Studenten-Appartements und ein eigener U-Bahnhof. 85 Prozent der Schutzfläche blieben erhalten.
München hatte 1990 elf Kasernen auf rund 250 Hektar und zahlreiche Übungsplätze. Heute werden nur noch die San-Kaserne und ein Teil der Fürst-Wrede-Kaserne an der Ingolstädter Straße genutzt.
Aus der Waldmann-/Stettenkaserne in Schwabing wurde das erste neue Stadtviertel: Am Ackermannbogen heißt es heute. Die Stadt kaufte sie 1996 und 2004 für zusammen rund 42 Millionen Euro. 1700 der geplanten 2300 Wohnungen sind schon fertig.
Ein eigener Wettbewerb wurde für die Gebäude entlang der Schwere-Reiter-Straße durchgeführt: für Läden, Büros und ein Ärztehaus, für betreutes Wohnen für Senioren und eine Kindertagesstätte.
Auf der Theresienhöhe stand bis 1998 die Messe. Mit deren Umzug nach Riem wurde das Gelände mit 1400 Wohnungen und Raum für 5000 Arbeitsplätze bebaut. In der Folge wurde auch die Nachbarschaft auf der Schwanthalerhöhe feiner hergerichtet.
Die Riemer Messestadt steht auf dem alten Flughafen: Wo bis 1992 ein Flughafen war, entstand auf einer 560 Hektar großen Fläche Platz für 8000 Wohnungen und 13000 Arbeitsplätze. An den Flughafen erinnern nur noch der alte Tower und die Wappenhalle.
Die Bahn recycelte schon früh Grundstücke entlang ihrer lauten Gleise. Heute stehen darauf das KVR oder die Bürogebäude an der unteren Bayerstraße. Das Spektakulärste war jedoch der Umzug des Containerbahnhofs. So wurden entlang der acht Kilometer langen Achse Hauptbahnhof-Laim-Pasing 8000 Wohnungen auf 2556 Hektar möglich. Heute heißen die Viertel „Hirschgarten“ und „Birketweg“ oder „Arnulfpark“. Ein großer Umbruch. Es wird noch weiter dort gebaut.
Parkstadt Schwabing: Wo früher am Mittleren Ring ein Gewerbe-Verhau war, stehen heute 1280 Wohnungen. Es werden noch bis 100 mehr.
Wo momentan gebaut wird
Auf dem früheren Agfa-Gelände in Giesing wurden 2008 die Firmengebäude gesprengt. Dort entstehen bis zu 1200 Wohnungen, ein Kindergarten und Geschäfte. Ein 15-geschossiger weißer Turm wird das Wahrzeichen im „Parkviertel Giesing“.
Südseite: Auf dem alten Siemensparkplatz in Obersendling entstehen 1000 Wohnungen und 300 Studentenbuden. Dazu kommen ein Ärztezentrum, Grundschule, Kindergarten und ein Familienzentrum.
The Seven: Das frühere Heizkraftwerk in der Müllerstraße wird zu Münchens luxuriösester Wohnadresse.
Rodenstock: Im Sommer wurde auf dem alten Stammsitz des Brillenherstellers im Dreimühlenviertel mit dem Bau von 300 Wohnungen begonnen (bis 2015 fertig).
Hofstatt: Das frühere SZ-Gelände an der Sendlingerstraße wird zur feinen Adresse mit 69 Luxuswohnungen und schönen Geschäften umgebaut.
Auch die alte Residenzpost an der Oper wurde für 29 Luxuswohnungen (Miete bis 53 Euro je Quadratmeter) und Büros umgebaut. Die ersten Mieter ziehen jetzt ein.
Auf dem ehemaligen Postgrundstück an der Höltystraße in Sendling baut ein Unternehmer 65 Wohneinheiten und zwei Kindergärten.
Auch die Brauer bauen: Als erstes hatte die Löwenbrauerei am Stiglmaierplatz Flächen mit Büros bebaut. Zuletzt entstand mit den Nymphenburger Höfen ein Wohnquartier mit 350 Wohnungen. Zwischen gestern und morgen liegen die Pläne der Paulaner Brauerei mit der Bayerischen Hausbau: In den Welfenhöfen in Haidhausen baute sie 530 Wohnungen. Für das Stammgelände am Nockherberg laufen die Planungen für ein neues Stadtquartier mit 1200 Wohnungen. Wie’s weitergeht: nächste Seite.