Hier blitzt es in München besonders oft

Der Verein „Mobil in Deutschland“ zeigt im Blitzatlas, wo die meisten Blitzer stehen und wo am meisten Unfälle passieren. Das deckt sich nicht immer
von  Thomas Gautier

Der Verein „Mobil in Deutschland“ zeigt in seinem aktuellen Blitzatlas, wo die meisten Blitzer stehen – und wo in der Stadt am meisten Unfälle passieren. Das deckt sich nicht immer

MÜNCHEN - Jeden Tag blitzen in München dutzende Kameras – und keiner lächelt. Im Gegenteil: Werden Autofahrer geblitzt, steigt in ihnen eher die nackte Wut hoch. Wer innerorts 26 Stundenkilometer zu schnell fährt, blecht bereits 100 Euro.

Auch die Mitglieder des Auto-Clubs „Mobil in Deutschland“ sind keine Freunde der Münchner Blitzer. Deshalb erstellen sie regelmäßig ihren Blitzatlas. Der zeigt, wo es in München blitzt und kracht. Auch heuer wieder.

Hier gibt's den Blitzatlas zum Download

Grundlage sind 1470 Radar-Meldungen von vier Münchner Radiosendern aus der Zeit vom 20. April bis zum 27. Mai. Der Verein rechnete die Anzahl der Blitzermeldungen dann auf ein ganzes Jahr hoch. Die AZ stellt die Ergebnisse vor.

So oft blitzt’s in München: 19 Mal am Tag, so der Club – allein bei mobilen Blitzern. Das sind 135 Mal pro Woche, 585 Mal pro Monat und 7022 Mal pro Jahr.

Hier blitzt es am öftesten: Nummer 1 ist die Wasserburger Landstraße. Hier blitzt es 160 Mal im Jahr. Es folgen Ingolstädter und Schleißheimer Straße (150) vor Fürstenrieder (140) und Grünwalder Straße (130).

 

 

Hier kracht es am meisten: Top-Unfallstraße ist die Landsberger Straße mit 380 Unfällen, gefolgt von Dachauer (290), Schleißheimer (235), Fürstenrieder (167) und Arnulfstraße (147).

 

Hier stehen am meisten stationäre Blitzer: Im Richard-Strauss-Tunnel sind es laut dem Verein 24 Stück! Die Polizei spricht nur von sechs Anlagen mit zwölf Kameras. „24 sind etwas viel“, sagt Michael Reisch von der Verkehrsabteilung. Elf weitere Straßen haben auch nur je einen Fest-Blitzer. Die Stadt installiere aber immer mehr Infrarot- oder Laser-Blitzer, sagt Club-Chef Michael Haberland und spricht von einem „Boom der Geisterblitzer“. Auch im Petuel-Tunnel kommen zwei Stück – laut Reisch „Anfang 2013“.

 

Das Fazit des Auto-Clubs: Chef Haberland hält die Blitzerei für „nicht völlig sinnfrei“. Vier der gefährlichsten Straßen gehörten ja zu den Meistgeblitzten. Die übrigen sechs aber eben nicht. Der Verdacht von „Mobil in Deutschland“: Hier wird nur abkassiert.

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