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Heute vor 50 Jahren in der AZ: Erste Klasse in der S-Bahn für alle!

Heute vor 50 Jahren in der AZ: Eine Legende darf nicht ins Dorf, Läden öffnen länger.
von  Felix Müller
Freie Platzwahl in der S-Bahn: Das war 1972 noch nicht die Norm. (Symbolbild)
Freie Platzwahl in der S-Bahn: Das war 1972 noch nicht die Norm. (Symbolbild) © Felix Hörhager/dpa

Erhard Keller, der Münchner Olympiasieger im Eisschnelllauf, durfte kurz vor Beginn der Sommerspiele zunächst nicht ins Dorf. Das berichtet die AZ am 25. August 1972.

Der Grund: Keller, der im Rahmen der Aktion "Wiedersehen der Olympia-Sieger" eingeladen worden war, hatte die falsche Identitätskarte abgeholt. Sie lautete auf Namensvetter Franz, den Olympiasieger von Grenoble in der Nordischen Kombination.

OEZ bis "spät" in den Abend geöffnet

Olympische Öffnungszeiten für das Stachus-Einkaufszentrum und einige Läden der Brienner Straße! Wie die AZ am 25. August 1972 meldet, dürfen Kunden dort nun teils ausnahmsweise bis 19.30 Uhr einkaufen. Wahnsinn!

S-Bahn: Alle dürfen in die Erste Klasse

"Olympia macht's möglich", steht am 25. August 1972 auch über einem AZ-Artikel zu einem anderen Thema. "Zu Olympia kennt auch die Münchner S-Bahn keine Klassen mehr", heißt es darin. "Von oberster Stelle, nämlich von Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen kam jetzt der Appell an die Bundesbahn, für die Dauer der Spiele die Erste Wagenklasse der S-Bahn für Inhaber von Fahrkarten Zweiter Klasse freizugeben." 

Der Minister wird in der AZ so zitiert: "Kein Olympiagast sollte stehen müssen, wenn im Zug noch Sitzplätze frei sind." Die Bahn teilt daraufhin mit, sie könne die Erste Klasse zwar nicht offiziell freigeben, verspricht aber, "die ganze Sache während der Spiele sehr großzügig" zu behandeln.

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