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Heute vor 50 Jahren in der AZ: Als OB Kronawitter einen lebenden Tiger bekam

Das stand heute vor 50 Jahren in der Abendzeitung: Zu den Sommerspielen 1972 bekam die Stadt auch lebende Geschenke – und zwar Raubkatzen.
von  Felix Müller
Ein lebender Tiger als Geschenk.
Ein lebender Tiger als Geschenk. © AZ-Archiv

Heute vor genau 50 Jahren, am 19. August 1972, berichtete die AZ: "Als erstes lebendes Geschenk nahm gestern OB Georg Kronawitter in Hellabrunn den kleinen Tiger Tuah in Empfang. Die malaysische Olympia-Mannschaft hat Tuah, zu deutsch 'Glück', aus ihrer Heimat mitgebracht."

Laut AZ werde das neun Monate alte Tiger-Männchen nicht lange alleine bleiben. "Die Regierung von Malaysia hat schon ein Weibchen zugesagt, das allerdings für den Transport in die Olympia-Stadt noch zu klein ist."

Hellabrunn sei stolz auf den Zuwachs. "Bisher gab es in dem Zoo keine malaysischen Tiger." Kronawitter: "Wenn jetzt der Stadtrat noch einmal aufmuckt, lasse ich den Tiger los."

Ein lebender Tiger als Geschenk.
Ein lebender Tiger als Geschenk. © AZ-Archiv

*** 44 Hostessen bringen die Medaillen ***

Zittern dürfen sie nicht, die Olympia-Hostessen, die die Medaillen zu den Siegerpodesten tragen. Nun haben sie zum letzten Mal das große Ereignis geprobt.

Die AZ hat genau nachgezählt: "44 Hostessen sind dazu auserkoren, das schwarze Kissen mit den Gold-, Silber- und Bronzemedaillen zu tragen." 196 Mal müsse der Weg zum Siegerpodest gegangen werden.

*** Spezialreinigung des Olympiasees ***

Der Olympia-See ist zu dreckig! Deshalb wird der See nun gereinigt. "Mit Spezialfahrzeugen räumen Arbeiter Schmutz und Schlamm aus dem See, der aus dem Wasser abgelassen wurde", schreibt die AZ. Noch vor wenigen Tagen sei vom Wasser nicht mehr viel zu sehen gewesen, weil die Algenbildung so stark war. Nun musste der See gereinigt werden - ähnlich wie bei der traditionellen Münchner Bachauskehr, die zweimal im Jahr stattfindet.

*** Flipperautomaten beliebt bei Sportlern ***

"Sportler flippern und kickern um die Wette", heißt es in einer AZ-Überschrift an jenem 19. August 1972. Im Olympischen Dorf entdecken dem Bericht nach immer mehr Sportler, "die sonst nur an harten Wettkampf gewöhnt sind", die Freude am Spielen.

"Kaum sind am Vormittag die Trainingsstunden vorbei, umlagern afrikanische Sprinter, indische Hockeyspieler und japanische Schwimmer die Spielanlagen im Vergnügungszentrum." Am stärksten nachgefragt: Flipperautomaten, Fußballkicker und überdimensionale Pflaster-Schachspiele.

*** Mann zeigt "Fahnendieb" an ***

Weiter Aufregung um Fahnendiebe! "Heillose Verwirrung löste die Anzeige eines übereifrigen Amateur-Detektivs aus", meldet die AZ, "der ausgerechnet ein Mitglied des Olympischen Organisationskommittees des Fahnendiebstahls verdächtigt hatte. Dabei habe der Mann "nichts anderes als seine Pflicht" getan, als er bei einem Unwetter gemeinsam mit Polizeibeamten die Fahnen ins Trockene gebracht habe.

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