Herzlichen Glückwunsch zum 12. Geburtstag!

Andreas Schiemer wird heute zwölf Jahre alt. Natürlich gibt das eine Party: Seine Eltern sind da, sein Bruder und – seine Frau und seine Kinder. Wie das geht? Ganz einfach: Man muss nur am 29. Februar geboren sein, denn dann hat man – streng genommen – nur jedes vierte Jahr Geburtstag!
von  Abendzeitung
Happy Birthday! Andreas Schiemer wird am 29. Februar 12  - oder 48
Happy Birthday! Andreas Schiemer wird am 29. Februar 12 - oder 48 © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Andreas Schiemer wird heute zwölf Jahre alt. Natürlich gibt das eine Party: Seine Eltern sind da, sein Bruder und – seine Frau und seine Kinder. Wie das geht? Ganz einfach: Man muss nur am 29. Februar geboren sein, denn dann hat man – streng genommen – nur jedes vierte Jahr Geburtstag!

„Einen Vorteil hat das ja“, erzählt Schiemer, der heute – wenn man es nicht so streng nimmt – 48 Jahre alt wird, „wenn man Geburtstag hat, dann ist das so ein besonderer Tag, dass den niemand vergisst.“ Dafür musste sich der Angestellte bei der Münchner Rück aber schon als Kind überlegen, wann er in Nicht-Schaltjahren feiert: Am 28. Februar schon – oder am 1. März? „Ich habe mich dann für den Februar entschlossen. In dem Monat bin ich halt geboren.“

Vor dem Problem stehen etwa 55000 Deutsche immer dann, wenn kein Schaltjahr ansteht. Der Hintergrund des 29. Februars: Ein Jahr dauert 365 Tage und fast sechs Stunden, deshalb gerät der Kalender im Laufe der Jahre durcheinander. Mit dem regelmäßig eingefügten Tag soll der Überschuss ausgeglichen werden.

29 Worte, 29 Kerzen

In Bad Hindelang feiert man die besonderen Geburtstagskinder regelmäßig mit einem großen Fest. Mit genau 29 Worten gratuliert heute Kurdirektor Max Hillmeier den Geburtstagskindern und serviert ihnen einen Geburtstagskuchen mit 29 Kerzen. Karen Tyrek ist schon seit 20 Jahren dabei: „Das ist immer eine bunte Runde, da treffen junge und alte Geburtstagskinder zusammen“, erzählt die Sekretärin aus Nürnberg, die heute ihren 56. feiert.

Viele Münchner Eltern sind allerdings nicht davon begeistert, ihr Kind am 29. Februar zur Welt zu bringen. „Bei uns in der Klinik haben sich drei Mütter bewusst für den 28. Februar als Geburtstermin entschieden“, erzählt Dr. Uwe Hasbargen, stellvertretender Klinikdirektor der Frauenklinik Großhadern. Auch in anderen Münchner Kliniken berichten die Ärzte ähnliches: Haben die Mütter im Fall eines Kaiserschnitts die Wahl, entscheiden sich viele gegen den Schalttag.

Definitiv ein Schalttagskind

In der Frauenklinik vom Roten Kreuz hingegen gibt es definitiv ein Schalttagskind, allerdings eher unfreiwillig: Es waren einfach keine anderen Termine mehr frei.

bal/kasa

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