Heppel und Ettlich: Bloß keine Gastronomie mehr

Die Schwabinger Kultkneipe steht vor dem Aus: Die Besitzer wollen dafür jetzt das „Theater 44“ in der Hohenzollernstraße übernehmen.
von  Abendzeitung
Schwabinger Kult: Im Heppel und Ettlich  gehen trotzdem wohl bald die Lichter aus.
Schwabinger Kult: Im Heppel und Ettlich gehen trotzdem wohl bald die Lichter aus. © Ronald Zimmermann

MÜNCHEN - Die Schwabinger Kultkneipe steht vor dem Aus: Die Besitzer wollen dafür jetzt das „Theater 44“ in der Hohenzollernstraße übernehmen.

Die hiesige Privattheaterszene – im kommenden Jahr wird sie gehörig durcheinander gewirbelt. Im „Theater 44“ in der Hohenzollernstraße fällt im Mai, kurz nach dem 50. Geburtstag, der letzte Vorhang. Als Nachfolger werden Henry Heppel und Wolfgang Ettlich vom „Heppel und Ettlich“ in der Kaiserstraße gehandelt. Das würde bedeuten, dass auch die Schwabinger Kleinkunstkneipe schließen wird.

"Es ist noch kein Vertrag unterschrieben"

„Es stimmt, dass wir überlegen, das Theater im Mai zu übernehmen“, sagt Wolfgang Ettlich. „Aber es ist noch kein Vertrag unterschrieben“. Horst A. Reichel, der Gründer vom „Theater 44“ bestätigt das. „Es gab Gespräche, aber es ist noch nichts unterzeichnet“, sagt auch er.

Heppel und Ettlich, die das gleichnamige Kleinkunstlokal 1976 gründeten, wollen sich in Zukunft nur noch auf Kultur konzentrieren. „Wir wollen keine Gastronomie mehr machen, nach über 30 Jahren sind wir einfach keine Kneipenmenschen mehr“, erklärt Ettlich. Im Theaterraum der Schwabinger Kleinkunstkneipe traten unter anderem Helge Schneider, Piet Klocke oder die Missfits auf.

"Sonst geben wir es nicht her"

Sollten Heppel und Ettlich wie geplant das „Theater 44“ übernehmen, wird dort eine Mischung aus Lesungen, Kabarett und Theater angeboten. Was dann aus dem „Heppel und Ettlich“ werden soll, und wer es übernehmen wird, steht noch nicht fest. „Aber es muss etwas mit Kultur sein, sonst geben wir es nicht her“, stellt Ettlich klar.

Das „Theater 44“ ist Münchens ältestes Privattheater. Reichelt gründete es 1959, er leitet es mit seiner Frau Irmhild Wagner. „Ich bin 73 Jahre alt und seit 50 Jahren von morgens 9 bis abends 2 Uhr im Hamsterrad. Ich habe genug“, begründet Reichel seine Entscheidung. Außerdem sei das Theater nicht mehr rentabel.

Traurige Stammgäste dürften überbleiben - hier wie dort

Auch wenn noch nicht endgültig klar ist, was aus den Theatern wird, traurige Stammgäste werden da wie dort zurückbleiben.

dur

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.