Hep Monatzeder in Stadtrat und Landtag? Grüne sauer

München - Hep Monatzeder strahlt Zufriedenheit aus in diesen Tagen. Er ist Häufelkönig, mal wieder.
Schon 2014 ließ sich der Löwen-Fan auf Platz 60 der Stadtrats-Liste platzieren. Die Münchner wählten den Ex-Bürgermeister trotzdem ins Rathaus. Dieses Mal machte er es CSU-Bürgermeister Josef Schmid im Stimmkreis Pasing schwer. Und zieht nun wohl tatsächlich in den Landtag ein.
Ein Grund zur Freude für Monatzer (67). Doch in der Partei grummelt es. Man ist sauer auf den Mann, der es offensichtlich nicht lassen kann mit der Politik.
Hep Monatzeder will Jubiläum erreichen
Denn Monatzeder plant, sein Stadtrats-Mandat zu behalten. Und nicht, wie allgemein erwartet, Platz zu machen für Nachrückerin Angelika Pilz-Strasser, die Bogenhauser Bezirksausschuss-Chefin.
Die Stadtrats-Fraktion bestätigt das auf AZ-Nachfrage. Monatzeder selbst gibt sich am Dienstag demütig, betont, er sei noch nicht endgültig gewählt. Er betont aber auch: "Es gibt viele Beispiele von CSUlern und SPDlern, die im Stadtrat und im Landtag waren. Und Sepp Daxenberger war auch als Abgeordneter noch Gemeinderat."
Monatzeder also will nach fast 30 Jahren nicht vom Rathaus lassen. Und offenbar noch das Jubiläum erreichen. In Parteikreisen erzählt man sich sogar die Geschichte, Monatzeder wolle nur deshalb bis zur nächsten Wahl 2020 Stadtrat bleiben, weil er dann die 30-Jahre-Marke erreiche und sein Name dann im Alten Rathaus in Stein gemeißelt wird.
Ehrentafel und goldene Bürgermedaille
Anruf beim Direktorium der Stadt. Monatzeder stünde in zwei Jahren tatsächlich eine solche Ehre zu, erklärt ein Sprecher. "Es gibt eine viele Quadratmeter große Ehrentafel im Foyer im ersten Stock des Alten Rathauses."
Dort würden Ehrenbürger verewigt – und Träger der goldenen Bürgermedaille. Die erhalten Stadträte – zum 30-jährigen Jubiläum. Darauf angesprochen, schwärmt Monatzeder: "Das wäre eine große Ehre für mich. Dort würde stehen, dass ich Bürgermeister a.D. bin. Es wäre auch toll für die Partei, weil ich erster Grüner dort wäre."
Grünen-Fraktionschef: "Es gibt gewisse Skepsis"
Erst einmal auf jeden Fall sind Partei und Fraktion nicht gut auf ihn zu sprechen. "Letztlich entscheidet er das", sagte Fraktionschef Florian Roth der AZ. "Aber es gibt eine gewisse Skepsis, ob man die beiden Mandate gut miteinander verbinden kann."
Die Bogenhauserin Pilz-Strasser betont, sie sei "kein Fan der Ämterhäufung". Wenn sie in den Stadtrat nachgerückt wäre, hätte sie den Bezirksausschuss-Vorsitz abgegeben. Monatzeder hingegen hat Erfahrung mit Kritik an einer Doppelbelastung. Als Bürgermeister übernahm er 2013 zusätzlich das Amt des Löwen-Präsidenten.