Henna-Tattoo aus dem Urlaub: Allergie als Souvenir

Sarah M. (20) hat sich im Urlaub ein Henna-Tattoo malen lassen – mit verhängnisvollen Folgen: Sie reagierte allergisch und musste für vier Tage in die Klinik: Ärzte warnen vor solchen „Souvenirs“
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Reagierte allergisch: Studentin Sarah M. (20)
privat Reagierte allergisch: Studentin Sarah M. (20)

Sarah M. (20) hat sich im Urlaub ein Henna-Tattoo malen lassen – mit verhängnisvollen Folgen: Sie reagierte allergisch und musste für vier Tage in die Klinik: Ärzte warnen vor solchen „Souvenirs“

MÜNCHEN Hätte sie sich nur für eine andere Urlaubserinnerung entschieden: Zwei Tage vor ihrem Heimflug nach München ließ sich die 20-jährige Sarah M. im israelischen Aschkelon Henna-Tattoos malen – und bezahlte dafür mit Schmerzen und fast einer Woche Krankenhaus. Ihr Körper reagierte auf die Farbe stark allergisch.

Es war ein Freitagabend, auf einem Festival in Aschkelon, wo sie den Laden für Henna-Tattoos entdeckte. „Ich dachte: Toll, zum Abschluss einen Davidstern am Rücken und ein Peace-Zeichen am Handgelenk“, erinnert sich die 20-jährige Modejournalismus-Studentin. „Ich bin ja davon ausgegangen, dass Henna was Natürliches ist. “ Ein Irrtum.

Ricarda Eben, Ärztin an der Münchner Uniklinik, erklärt: „Natürliches Henna ist rot oder braun. Die schwarzen Tattoos aber enthalten meist den hochallergenen chemischen Farbstoff Paraphenylendiamin. Es löst eine der 25 häufigsten Kontaktallergien in Deutschland aus.“ Nicht immer aber seien die Fälle so heftig wie bei Sarah M.

Wenige Stunden nach der Bemalung war das Tattoo angeschwollen, am ganzen Körper bildeten sich Bläschen. Sarah M.: „Es juckte ganz extrem, tat furchtbar weh.“ Als sie am Sonntag in München den ärztlichen Notdienst am Flughafen aufsuchte, überwies der sie gleich in die Dermatologie.

Warum diese heftige Reaktion? Ärztin Eben: „Bei einer so starken Allergie verteilt sich die allergische Reaktion übers Blut und die Symptome übersähen den ganzen Körper.“ Entsprechend umfangreich fiel die Behandlung aus: Sarah M. bekam Cortisoncreme und -Tabletten. Als dann eine intensive Salbenbehandlung nicht reichte, um die Farbe zu entfernen, musste die Wunde nach örtlicher Betäubung sogar ausgebürstet werden. Nach vier Tagen Klinik ging es ihr besser.

In Zukunft wird sie um Henna-Tattoos einen weiten Bogen machen. Aber auch um manches Haarfärbemittel und bestimmte Textilien, denn auch sie enthalten den tückischen Farbstoff. V. Assmann

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