Heller und barrierefrei: Großer Bahnhof am Holzkirchner Flügel in München

Nach einem Umbau hat die Bahn den Holzkirchner Flügelbahnhof nun offiziell wieder in Betrieb genommen. Die Bahnsteige sind nun barrierefrei – und trotzdem gibt's noch Verbesserungsbedarf.
von  Florian Zick
Für rund 15 Millionen Euro hat die Bahn 140 Meter lange Bahnsteigdächer errichtet. Die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage wurden erneuert.
Für rund 15 Millionen Euro hat die Bahn 140 Meter lange Bahnsteigdächer errichtet. Die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage wurden erneuert. © Sigi Müller

München - Der Holzkirchner Flügelbahnhof hat in den vergangenen Jahren keinen wirklich zeitgemäßen Eindruck mehr gemacht. Kein Wunder: In drei Jahren wird der Bahnhof 100.

Gerade noch rechtzeitig zu diesem großen Jubiläum wurden die dortigen zehn Bahnsteige nun aber modernisiert. Für rund 15 Millionen Euro hat die Bahn 140 Meter lange Bahnsteigdächer errichtet. Die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage wurden erneuert.

Und – ganz entscheidend: Der Bahnhof wurde barrierefrei umgebaut. Damit sich Rollifahrer eigenständig in die Züge schieben können, wurde die Bahnsteigkante durchgehend von 38 auf 76 Zentimeter erhöht. Damit sind nun 400 der gut 1.000 Bahnhöfe in Bayern barrierefrei. Bis alle geschafft sind, sei es noch ein weiter Weg, gestand auch Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel ein.

Behindertenbeauftragter Utz: "Deutlicher Fortschritt" - aber...

Die Bahn hält sich aber zugute, dass immerhin schon alle größeren Bahnhöfe abgearbeitet seien. So seien 80 Prozent der Fahrgäste bereits barrierefrei unterwegs. Oswald Utz, Münchens Behindertenbeauftragter, testete die neuen Bahnsteige am Dienstag gleich mal.

Er sprach von einem deutlichen Fortschritt. Obgleich die Barrierefreiheit nicht für alle Zugtypen gelte. So sei der Einstieg bei Regionalzügen nun zwar ebenerdig möglich, nicht aber bei Fernzügen, so Utz. "Da brauche ich nach wir vor Hilfe beim Einsteigen."

Dessen ungeachtet lobte Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) die "echte Frischzellenkur", die der Holzkirchner Flügelbahnhof bekommen habe. Eine kleine Spitze setzte aber auch sie: Der Weg rüber zum Starnberger Flügelbahnhof sei schon arg weit, sagte Aigner. Sie erneuerte deshalb die Forderung nach einer Brücke über die Gleise. Reisende könnten sich beim Umsteigen so viel Zeit sparen.

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