Kommentar

Heizstrahler und Ökostrom: Kein Hauptproblem

Der Lokalchef Felix Müller über die Heizstrahler-Debatte im Rathaus und warum ein kurzfristiger Ökostrom-Zwang nicht sinnvoll ist.
von  Felix Müller
Mieses Wetter, leere Tische: So war das am Dienstag vor Münchens Lokalen.
Mieses Wetter, leere Tische: So war das am Dienstag vor Münchens Lokalen. © imago images/Sven Simon

Oh mei, oh mei, die ÖDP. Ein "Verrat an künftigen Generationen" ist es also, wenn der Stadtrat ein paar Monate lang Heizstrahler auf Münchens Freischankflächen zulässt.

Geht es vielleicht auch eine Nummer kleiner? Die Ökos sollten durchschnaufen, nochmal nachdenken - und überlegen, wo man mit viel zu drastischer Rhetorik dem guten Anliegen eher schadet als nützt.

Wie man Wirten und Gästen helfen kann, da hat die Stadtratsmehrheit - inklusive Grünen! - im Großen
einen guten Beschluss gefällt. Und im Detail nicht zu wenig ökologisch argumentiert - sondern zu viel.

Der Ansatz, die Wirte zu Ökostrom drängen zu wollen, ist absurd. Erstens will man der Gastro eigentlich unbürokratisch helfen - und ihr nicht noch Mehrarbeit und Mehrkosten aufzwängen. Zweitens dürfte die Regel in der Praxis wenig tauglich sein. Eine seltsame Idee, Wirte quasi zu zwingen, innerhalb kürzester Zeit den Stromanbieter zu wechseln. 

Und wer es nicht tut: Wer sollte den kontrollieren? Gerade im Gastgewerbe müssen die Behörden sich jetzt auf andere Verstöße konzentrieren. Wer Ökostrom bucht und wer nicht - das ist sicher kein Hauptproblem des nahenden Problemwinters.

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