Heiße Fender-Tränen
Walter Trout spielt am Sonntag im Metropolis.
Hier singt die Fender Stratocaster, die eleganteste Dame unter den E-Gitarren. Sie tanzte für John Lee Hooker, weinte für Canned Heat, schrie für John Mayall. 1951 in New Jersey geboren, wechselte Walter Trout in den 60ern von seinem ersten Instrument, der Trompete, zur Gitarre, nachdem er Mike Bloomfield und die Paul Butterfield Blues Band gehört hatte. Auf Grund einer Änderung des Tourplanes landet Walter Trout am Sonntag in München. Warum ihn Kritiker auf eine Stufe mit Eric Clapton und Jimi Hendrix stellen? Wer einmal diesen Fender Sound gehört hat, stellt diese Frage nicht mehr. Sondern genießt einen der Letzten vom aussterbenden Stamm der Gitarreros. Läufe wie rollende Steine, Glissandi wie Vögel, die vom Himmel fallen, aufgefangen in donnernden Akkorden. Schon klar, dass uns mittlerweile ellenlange Soli von Mittelklasse-Gitarristen erspart bleiben, das ist ein Segen; aber bei Walter Trout ist jeder Ton ein Ereignis.
Metropolis, Grafinger Straße 6, Sonntag, 20 Uhr, Eintritt: 22 Euro, zzgl. Gebühr
Christian Jooß
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