Heiraten bleibt für Münchner in Mode

Die Stadt legt die neue Hochzeitsstatistik vor. Es gibt noch genauso viele Eheschließungen wie vor 20 Jahren – die Paare sind im Schnitt aber älter. Die AZ zeigt die wichtigsten Details
von  Myriam Siegert

 

Die Stadt legt die neue Hochzeitsstatistik vor. Es gibt noch genauso viele Eheschließungen wie vor 20 Jahren – die Paare sind im Schnitt aber älter. Die AZ zeigt die wichtigsten Details

München - Weißes Brautkleid und schicker Smoking, Hochzeitstorte und Pferdekutsche, Blumen und große Party – wer denkt, heiraten sei out, der irrt. Zumindest in München. Während bundesweit immer weniger Menschen heiraten, ist den Münchnern die Lust auf den schönsten Tag im Leben nicht vergangen.

Das Statistische Amt der Stadt hat jetzt alle Zahlen rund ums Heiraten gesammelt. Sie zeigen: Geheiratet wird noch genauso oft wie vor 20 Jahren – nur anders.

Konstante Zahlen: 8715 Paare gaben sich 2012 in München das Ja-Wort. Das sind nur zehn Eheschließungen weniger als 1992.

Weniger Zweit-Ehen: Die meisten Brautpaare, acht von zehn, sind bei der Hochzeit ledig. Bei den Männern stieg die Ledigen-Zahl 2012 auf 84 Prozent (1992: 76 %). Bei den Frauen auf 85 Prozent (1992: 79 %). Geschiedene trauen sich inzwischen seltener ein zweites Mal. Der Anteil der Zweit-Ehen ging in den letzten zehn Jahren um etwa sechs Prozent zurück. Wiederverheiratungen von Verwitweten machten 1992 zwei Prozent der Eheschließungen aus, 2012 nur ein Prozent.

Trend zur späten Heirat: Heute sind die Münchner bei der Hochzeit älter als früher: 2012 war ein Drittel der Brautpaare zwischen 30 und 35 Jahre alt. 2005 waren noch 44 Prozent der Frauen bei der Hochzeit unter 30 – und 28 Prozent der Männer höchstens 29.

Trend zum gleichaltrigen Ehepartner: Immer noch sind bei 58 Prozent der neu geschlossenen Münchner Ehen die Frauen jünger als die Männer – im Durchschnitt 2,5 Jahre. Aber: Gleichaltrige Partner liegen im Trend. Schon bei drei von zehn Ehen waren die Partner etwa gleich alt. Auch der Altersunterschied zwischen Braut und Bräutigam schrumpft: 2005 waren 30,5 Prozent der Frauen fünf bis 14 Jahre jünger als ihr Gatte. 2012 nur nur noch 26,8 Prozent.

Wochenend- und Sommer-Hochzeit: Am liebsten heiraten Münchner zwischen Mai und Oktober. Am häufigsten im August – und dann an einem Freitag.

Völkerverbindend: Geht’s ums Heiraten, bleibt der Münchner nicht zwangsläufig unter sich. Jede vierte Ehe war 2012 eine binationale. Die häufigsten Kombinationen sind deutscher Mann/österreichische Frau (7,8 Prozent) und deutsche Frau/türkischer Mann (13,1 Prozent).

 

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