"Heinzi hat mich zehn Jahre lang belogen"

Sie waren nicht nur Vater und Sohn. Sondern auch die besten Freunde. Doch auch nach der Freilassung des Juniors herrscht absolute Eiszeit zwischen den Wildmosers. "Er hat mich zerstört", sagt Wildmoser Senior. Die Verletzungen sitzen noch immer tief.
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Das waren noch Zeiten: Karl-Heinz Wildmoser sen. und jun. beim Feiern auf dem Oktoberfest – ein Herz und eine Seele.
dpa Das waren noch Zeiten: Karl-Heinz Wildmoser sen. und jun. beim Feiern auf dem Oktoberfest – ein Herz und eine Seele.

Sie waren nicht nur Vater und Sohn. Sondern auch die besten Freunde. Doch auch nach der Freilassung des Juniors herrscht absolute Eiszeit zwischen den Wildmosers. "Er hat mich zerstört", sagt Wildmoser Senior. Die Verletzungen sitzen noch immer tief.

MÜNCHEN Karl-Heinz Wildmoser sen. ist im Dauerstress. Wiesn-Aufbau, ein wichtiger Termin jagt den nächsten. Der ehemalige Boss des TSV 1860 hat eigentlich gar keine Zeit für zusätzliche Probleme. Aber die hat der 69-Jährige jetzt am Hals. Weil sein Sohn Karl-Heinz jr. vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. Und das lässt dem Senior keine Ruhe. Denn die gestörte Beziehung zwischen den beiden ist weit mehr als ein drastischer Vater-Sohn-Konflikt. Es ist auch der tiefe Riss in einer sehr ungewöhnlichen Beziehung. „Er ist mein einziger Freund“, hatte Wildmoser sen. früher mal in einem AZ-Interview verraten.

Seitdem Funkstille

Vater und Sohn waren schlicht unzertrennlich, über Jahre quasi nur im Doppelpack vorstellbar. Bis zum Skandal um den Bau der Allianz-Arena 2004. Seitdem herrscht absolute Funkstille. Jetzt ist der Junior wieder ein freier Mann, der Rest seiner viereinhalbjährigen Haftstrafe wegen Bestechlichkeit und Untreue wurde ihm wegen guter Führung erlassen. Von Versöhnung oder zumindest einer vorsichtigen Annäherung zwischen Vater und Sohn kann aber keine Rede sein.

„Das ist sein Problem, nicht mehr meines“

Die Nachricht von der Freilassung – für den Gastronomen kein Grund zur Freude: „Das ist sein Problem, nicht mehr meines“, beschied der Senior der AZ. „Was interessiert mich das noch? Der hat mich zehn Jahre meines Lebens belogen. Das ist die Wirklichkeit! Nicht er hat den Kontakt abgebrochen, sondern ich.“

Damit nicht genug: „Der Stadion-Skandal war nur eine Nebensache, damit wollte er vieles vertuschen, was er mir angetan hat“, sagt Wildmoser verbittert. „Er war meine absolute Vertrauensperson. Aber er hat mich zerstört, nicht nur meine Arbeit bei 1860.“ Die Konsequenzen sind für den Vater klar: „Ich will in meinem Leben nichts mehr mit ihm zu tun haben. Der Heinzi ist mir zu gefährlich. Fragen Sie ihn doch mal, warum ich die letzten vier Jahre keinen Urlaub mehr hatte? – wegen ihm!“

Das Tischtuch ist zerschnitten, denn die Verletzungen sitzen tief. Große Träume sind bei Karl-Heinz Wildmoser sen. geplatzt. Glanzvolle Momente mit den Löwen, im neuen Stadion – alles aus. Stattdessen Schimpf und Häme. Der ehemalige Vereinspräsident ist oft allein. Und sinniert über die Gründe nach.. .

O. Griss, R. Huber

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