Heftiger Streit nach dem kleinen Lokal-Derby

Jede Menge Scherben nach dem kleinen Lokal-Derby "1860 München gegen  FC Bayern" in der 4. Liga. Fans randallierten auf dem Viktualienmark. 11 Fans wurden festgenommen. Warum die Standlbesitzer  Stadt  und Sicherheitsbehörden  kritisieren. 
Ralph Hub |
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Ausverkauftes Haus im Giesinger Grünwalder Stadion: Die 12 500 Fans sorgten für eine feurige Stimmung im Regionalliga-Derby. In der ersten Halbzeit zündelten Fans mit Pyrotechnik. Sehen Sie hier Bilder vom Derby.
az Ausverkauftes Haus im Giesinger Grünwalder Stadion: Die 12 500 Fans sorgten für eine feurige Stimmung im Regionalliga-Derby. In der ersten Halbzeit zündelten Fans mit Pyrotechnik. Sehen Sie hier Bilder vom Derby.

 Jede Menge Scherben nach dem kleinen Lokal-Derby "1860 München gegen  FC Bayern" in der 4. Liga. Fans randallierten auf dem Viktualienmark. 11 Fans wurden festgenommen. Warum die Standlbesitzer  Stadt  und Sicherheitsbehörden  kritisieren. 

München - Die Standlbesitzer fühlen sich von der Stadt und der Polizei im Stich gelassen. Keiner der Geschäftsleute war auf das Theater vorbereitet, dass Fußball-Fans vor dem Viert-Liga-Spiel Bayern gegen 1860 München (Ergebnis 3:1) auf dem Viktualienmarkt am Dienstagabend abzogen. Rund 500 Bayern-Fans wollten das kleine Lokal-Derby feiern. Doch einige schossen dabei kräftig übers Ziel hinaus.

Sie zündeten Bengalos, Feuerwerkskörper die bei 1000 Grad abbrennen. „Viele Standl haben Gasflaschen“, sagt Elke Fett, Sprecherin der Standlbetreiber. „Das hätte eine Katastrophe geben können.“ Auch ihr Stand hat etwas abbekommen. Ein Feuerwerkskörper brannte ein Loch ins Zelt. Direkt neben dem Maibaum brannten Bengalos. Roter Feuerschein flackerte, dazu stieg dichter Qualm auf. „Es sah aus wie im Krieg“, sagt ein Zeuge.

Dazu hatten sich etliche Fußballfans mit Bierkästen eingedeckt. Flaschen und Gläser gingen zu Bruch. Die Kunden bleiben weg. Kurz nach 15 Uhr machten die ersten Standlbetreiber dicht. Die Stimmung unter den Fans wurde immer aggressiver. „Das war ein richtiger Mob, gekleidet im Sportdress des FC Bayern“, sagt Standlsprecherin Elke Fett. „Keiner hat uns vorgewarnt, was da auf uns zukommt.“

Boris Schwartz, Chef der Markthallen, kann die Wut „gut nachvollziehen“. Ihn habe man auch nicht informiert. „Wir sind kalt erwischt worden.“ Ganz korrekt ist das nicht. Bereits im April gab es vor dem Spiel FC Bayern gegen Kaiserslautern ähnliche Szenen auf dem Viktualienmarkt. Stadt und Sicherheitsbehörden hätten vorgewarnt sein müssen. Im Präsidium weißt man jede Schuld von sich. „Wir haben die Stadt rechtzeitig in Kenntnis gesetzt“, sagte gestern ein Polizeisprecher.

Am 7. März nächsten Jahres treffen Bayern und Löwen in der vierten Liga wieder aufeinander. „Bis dahin müssen wir uns was einfallen lassen“, sagt Boris Schwartz. „Die Kommunikation muss besser werden.“

400 Polizisten waren am Dienstag im Einsatz. Die Löwen trafen sich mit rund 400 Mann am Candidplatz. Auch dort wurden feuerwerkskörper und Bengalos gezündet. Kritisch wurde es im Stadion, als hunderte Löwen zum Fan-Sturm ansetzten. Im Stadion warfen sie Böller und Feuerwerk. Bayern-Fans stürmten daraufhin den gesperrten Sicherheitsbereich zwischen beiden Lagern. Insgesamt wurden elf Fans festgenommen. Vier Polizisten wurden verletzt. Bei einem landete ein Bengalo direkt auf der Brust seiner Schutzkleidung. Rauch zog in seinen Helm. Auch nach dem Spiel gab es Ärger. In einem Regionalzug gerieten Löwen und Bayern aneinander. Der „Alex“ wurde im Bahnhof Grafrath gestoppt und von der Polizei umstellt. Drei Fans wurden festgenommen.

 

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