Heftige Vorwürfe von Peta: Schießt die MVG Tauben ab?

Die Tierrechtsorganisation wirft Mitarbeitern der MVG vor, am Harras Tauben mit einer Pistole getötet zu haben. Doch so ganz stimmt das nicht.
Lukas Schauer |
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Tote Tauben am U-Bahnhof Harras - Peta erhebt schwere Vorwürfe.
imago/Ralph Peters, PETA Deutschland e.V., AZ-Montage Tote Tauben am U-Bahnhof Harras - Peta erhebt schwere Vorwürfe.

München - Es sind schwere Vorwürfe, die Peta gegen die MVG erhebt: Mitarbeiter sollen am 24. Januar im Zwischengeschoss am Harras mehrere Vögel mit einer Pistole getötet haben. "Die Tauben fielen tot zu Boden. Die Täter packten die leblosen Tiere und entsorgten sie wie Müll. Auch in den nächsten Tagen war diese grausame Tat immer noch durch Blutspuren am Boden erkennbar", so Peta. Die Tierrechtsorganisation veröffentlichte zu der Nachricht Bilder, die zwei tote Tauben zeigen.

Peta habe deswegen "gegen alle Verantwortlichen der Münchner Verkehrsgesellschaft Strafanzeige aufgrund des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Waffengesetz erstattet."

Tauben abgeschossen: Peta erhebt Vorwürfe

Haben also wirklich MVG-Mitarbeiter, weithin erkennbar anhand ihrer Sicherheitswesten, einfach so mit einer Pistole auf die Vögel geschossen? Nachfrage bei der MVG. Dort gibt man sich überrascht. Nach einer internen Recherche dann die Auflösung - die deutlich weniger skandalös ist, als die Peta-Vorwürfe klingen.

Ja, die Tauben wurden getötet. Allerdings ganz offiziell. "Die Abschüsse sind selbstverständlich durch das zuständige Kreisverwaltungsreferat behördlich genehmigt und werden von einem erfahrenen Jagdscheininhaber durchgeführt", so MVG-Sprecher Matthias Korte. Und ein Abschuss der Tiere erfolgt auch nur dann, "wenn andere Mittel wie z.B. Taubenvergrämungen nicht den gewünschten Erfolg gezeigt haben."

Tauben-Maßnahmen sind behördlich genehmigt

Die Maßnahmen gegen die Tauben sind laut MVG unumgänglich. "Sie dienen der Abwehr von Bauwerkschäden und dem Schutz der Gesundheit der Fahrgäste sowie der Hygiene in den Gastronomiebetrieben, die sich in den U-Bahnzugängen befinden. Insbesondere am Harras ist dieses Problem leider sehr ausgeprägt, da die Tauben hier im U-Bahnhof von einzelnen Personen sogar gefüttert werden", erklärt Korte.

Im konkreten Fall aus dem Januar habe der Abschuss nach Betriebsschluss stattgefunden. Und zwar "von einem erfahrenen, sachkundigen Mitarbeiter unter Beachtung aller behördlichen Auflagen".

"Wir prüfen, ob überhaupt eine strafbare Handlung vorliegt", sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding der AZ zu dem Vorfall.

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