Haushaltsplan: 2019 fließen 1,6 Milliarden

Die Investitionen in Verkehr, Wohnungen und Schulen liegen nächstes Jahr doppelt so hoch wie noch 2017.
von  Florian Zick
Euro-Münzen sind übereinander gestapelt. (Symbolbild)
Euro-Münzen sind übereinander gestapelt. (Symbolbild) © dpa

München - Seit knapp zwei Wochen ist Christoph Frey (SPD) nun offiziell im Amt. Doch das Nervenflattern hat er bislang angeblich nicht bekommen – nicht einmal unruhig geschlafen. Dabei sind es schon recht gigantische Summen, mit denen er jetzt als Stadtkämmerer jonglieren muss.

Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat Frey am Montag nun den Haushaltsplan für 2019 vorgestellt. Wie für München üblich, ist es wieder ein nicht unbedingt bescheidenes Zahlenwerk geworden. Sogar ein neuer Rekordwert ist darin verzeichnet.

Münchner Wirtschaft stramm auf Wachstumskurs

Bei der Gewerbesteuer – und das ist tatsächlich auch gleich der Rekord – rechnet Frey mit Einnahmen in Höhe von mehr als 2,7 Milliarden Euro. Eine so hohe Summe hatte die Stadt bei diesem Posten noch nie in ihren Büchern stehen.

Mit Ausnahme eines kleinen Knicks 2017 liegt die Münchner Wirtschaft damit weiter stramm auf Wachstumskurs. Eine so lange Boomphase sei zwar "untypisch", sagt Frey. Dazu kommen der Brexit, die US-Zollpolitik, die Rolle Chinas – all das könne man nur schwer einpreisen. Der neue Kämmerer geht trotzdem davon aus, dass die Steuerentwicklung weiter stabil bleiben wird.

Stadtkämmer rechnet mit Überschuss von 458 Millionen Euro

Insgesamt hat der städtische Haushalt nächstes Jahr einen Umfang von 7,2 Milliarden Euro. Das wiederum ist zwar kein neuer Rekord. Doch das Erfreuliche: Nach Abzug aller laufenden Kosten werden nächstes Jahr wohl ein paar Millionen hängenbleiben. Frey rechnet mit einem Überschuss in Höhe von 458 Millionen Euro.

Die Stadt kann dieses Geld gut brauchen. In den nächsten Jahren stehen schließlich massive Investitionen an: Das U-Bahnnetz muss ausgebaut werden, für die vielen Kinder braucht es zusätzliche Kitas und Schulen, und natürlich wird die Stadt auch weiter fleißig bauen müssen, wenn sie den dramatischen Wohnungsmangel auch nur halbwegs abfedern will.

München geht an seine Reserven ran

Investitionen in Höhe von fast 1,6 Milliarden Euro haben die städtischen Referate deshalb bei Frey angemeldet. Das ist fast doppelt so viel wie 2017. "Eine erfreuliche Entwicklung", findet Frey. Wenn Geld fließt, heißt das schließlich: Es tut sich was in der Stadt. Um die ganzen Baustellen beackern zu können, muss Frey auch an das städtische Sparbuch ran. Eine gute Milliarde Euro hat die Stadt momentan auf der hohen Kante. 412 Millionen Euro davon wird der neue Finanzchef nächstes Jahr aber lockermachen müssen.

München geht also an seine Reserven ran. Frey jedoch findet das nicht weiter schlimm. Das Geld werde ja nicht einfach verbrannt, sagt er. Einen U-Bahntunnel, ein Gymnasium – die Stadt bekomme ja etwas Werthaltiges dafür.

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